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Covid-19: Warum manche so schwer erkranken?

08.September 2021

Internationale Forscherinnen und Forscher haben – mit Welser Beteiligung – eine genetische Veranlagung entdeckt, die mit einem schweren Verlauf einer Covid-19-Erkrankung zusammenhängt. Die Genvariante verdoppelt das Risiko, maschinell beatmet werden zu müssen. Wie die Wissenschafter im Fachmagazin "EClinicalMedicine" berichten, spielt das sogenannte Humane Leukozytenantigen-System (HLA-System) dabei eine Rolle.

"Bereits zu Beginn der Pandemie zeigte sich, dass manche Menschen bei einer Infektion nur ganz leichte Beschwerden entwickeln oder sogar asymptomatisch bleiben, wohingegen andere schwer erkranken oder sogar daran versterben", erklärt Ronald Binder, Leiter der Abteilung für Innere Medizin II, Kardiologie und Intensivmedizin, am Klinikum Wels-Grieskirchen. Rasch konnten Faktoren identifiziert werden, die mit einem schweren Krankheitsverlauf verbunden sind wie höheres Alter, männliches Geschlecht, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder relevante Vorerkrankungen. Trotzdem waren wir immer wieder überrascht, wenn jüngere, gesunde Menschen schwer erkrankten oder ältere, gebrechliche Patienten den Infekt ohne relevante Beschwerden überstanden, so Binder.

Um dieses Phänomen weiter zu untersuchen, beteiligte sich das Klinikum Wels-Grieskirchen an einem internationalen Forschungsprojekt unter der Leitung der Charité Berlin ein.

Das Team fokussierte sich auf das HLA-System – eine Gruppe menschlicher Gene, die für die Funktion des Immunsystems zentral sind.

Milder oder schwerer Verlauf?

Die Studie schloss 435 Patientinnen und Patienten über 18 Jahren aus Deutschland, Spanien, der Schweiz und den USA ein, von denen manche mild, andere schwer erkrankt waren. Die Wissenschafter fanden Hinweise darauf, dass der HLA-Subtyp namens HLA-C*04:01 mit einem schweren klinischen Verlauf von Covid-19 einhergeht.

Träger dieser Genvariante hatten demnach ein doppelt so hohes Risiko, maschinell beatmet werden zu müssen, wie das Schweizer Kantonsspital Baden mitteilte. Die Erkenntnis biete die Möglichkeit, Patientengruppen mit erhöhtem Risiko für schwere Krankheitsverläufe zu identifizieren.

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26. April 2024