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Wo die Jugendlichen in der Pandemie der Schuh drückt

Von Herbert Schorn   30.November 2021

"Ich kann nicht mehr." "Ich weiß nicht mehr weiter." Sätze wie diese bekommen die Berater von "Rat auf Draht" in diesen Tagen oft zu hören. Die Notrufnummer, die von den SOS-Kinderdörfern betrieben wird, steht für Jugendliche und deren Angehörige kostenlos und anonym rund um die Uhr unter Tel. 147 bereit, um im Fall einer Krise zu unterstützen.

Was hinter diesen Hilferufen steckt, versuchen die Berater in den jährlich rund 63.000 Gesprächen aus ganz Österreich herauszufinden. In der Pandemie haben sich die Probleme der Jugendlichen deutlich gewandelt. Das zeigt eine Auswertung der Anrufthemen von Jänner bis Ende Oktober 2021 im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019. "Die Zahl derer, die wegen Überforderung in der Schule oder Prüfungsangst anriefen, ist um jeweils 200 Prozent gestiegen", sagt Birgit Satke, Leiterin von Rat auf Draht. Ihre Zahl liegt nun bei 402 bzw. 152 Gesprächen.

Die angespannte Situation in der Schule und in vielen Familien wirke sich auch auf die psychische Gesundheit der Jugendlichen aus, sagt Satke. So drehten sich um 70 Prozent mehr Gespräche um psychische Gewalt (auch in der Familie), um 174 Prozent mehr sprachen Schlafstörungen an und in 704 Gesprächen ging es (auch) um Suizidgedanken (plus 11 Prozent). Fragen rund um Sexualität und Liebe wurden dagegen weniger.

Immer mehr Jugendliche nutzen das Internet, um Rat zu suchen. Die Zahl der Online-Beratungen stieg um 13 Prozent, jene der Chatberatungen um 63 Prozent. Satke weiß, warum: "Im Lockdown sind viele Familien auf engstem Raum beisammen. Da sind Jugendliche ungestörter, wenn sie chatten."

"Rat auf Draht" ist rund um die Uhr kostenlos unter Tel. 147 sowie auf drahtaufdraht.at zu erreichen.

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26. April 2024