Tiefkühl-Brokkoli aus Ecuador ärgert Konsumenten sehr
Die "Konsum-Ente" 2020 geht an den deutschen Lebensmittelkonzern Iglo. "Der Hersteller, der in seiner Kommunikation die Herkunft seines Gemüses eng mit dem Marchfeld verknüpft, erregte mit seinem tiefgefrorenen Brokkoli aus Ecuador den größten Unmut", teilte der VKI mit. Iglo hielt in einer Stellungnahme dazu fest, es sei oberstes Ziel, "Produkte immer dort zu beziehen, wo es die besten regionalen Bedingungen gibt". Man wolle aber gleichzeitig eine breite Auswahl bieten. Versuche mit Brokkoli im Marchfeld seien an "Anbaukonzept und Struktur der ansässigen bäuerlichen Betriebe" gescheitert.
Mogelpackung und Palmfett
Platz 2 ging an "Kelly’s Pom-Bär" im Beutel mit Luftpolster, der zur Hälfte gefüllt ist, was als "Mogelpackung" kritisiert wurde. Platz 3 nahm "Rio Mare Thunfisch Natur" ein, weil Sellerie- und Zwiebelaroma zugesetzt war. "Vollkraft Klare Suppe", ein Bioprodukt "nach Hildegard von Bingen", landete wegen Palmfetts auf Platz 4. "Fruchtgummi Beauty Sweeties" (Platz 5) erwies sich schon in kleinen Mengen als abführend – ab etwa fünf Häschen, wie dem Kleingedruckten zu entnehmen war.
Rund 6000 Personen hatten sich an der Umfrage beteiligt. Am häufigsten kritisierten sie Aufmachung und Verpackung, gefolgt von der Zusammensetzung der Produkte. "Auffällig war im Vorjahr, dass die Herkunft von Lebensmitteln wesentlich an Bedeutung gewonnen hat", berichtete VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler.
Die Melde- und Informationsplattform Lebensmittel-Check (www.lebensmittel-check.at) wurde 2010 mit dem Konsumentenschutzministerium installiert.