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"König der Weißweine" mit besonderem Charakter: Eine Reise zum Riesling

Von Philipp Braun   21.Juli 2019

Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten, ein Schweinsbraten brutzelt ungefähr die gleiche Zeit im Backrohr. 90 Minuten können aber viel spannender als ein Fußballspiel (jetzt ist sowieso Sommerpause) und köstlicher als ein Bratl gestaltet werden. Statt in die Flimmerkiste oder ins Backrohr zu starren, löst man lieber ein Zugticket. In einer guten Stunde erreicht man von Linz den pulsierenden Wiener Hauptbahnhof. Von dort ist man wiederum in einer halben Stunde an einem der schönsten Plätze von Wien, am Pfarrplatz im 19. Bezirk. Beim Mayer: Heuriger, Beethovenhaus und traditionsreiches Weingut.

Seit 1683 betrieb die Familie Mayer auf dem Nussberg Weinbau, 2006 erwarb der ehemalige Werber Hans Schmid das Weingut mit den 22 Hektar großen Weinflächen und baute es zu einem der führenden Betriebe Österreichs aus. Größe zeigt sich nicht nur in den Flächen, sondern in der Qualität und der Rebsortenzusammenstellung. Vor allem die Fokussierung auf Riesling, eines der hochwertigsten Gewächse, verdient Beachtung.

König der Weißweine

Während der Anteil in Österreich bei mageren vier Prozent liegt, nimmt der „König der Weißweine“ beim Weingut Mayer mit einem Viertel einen prominenten Platz ein. 30 Prozent aller Wiener Riesling-Flächen werden vom Traditionsbetrieb bewirtschaftet.

Zu verdanken ist das auch dem Geschäftsführer Gerhard Lobner. „Meine Leidenschaft hat in Krems begonnen“, erzählt der Winzersohn aus Mannersdorf an der March, dessen Eltern ein Weingut im Weinviertel betrieben haben. „Als ich 1994 meinen ersten Wein gemacht habe, wusste ich, es muss ein Riesling sein.“ Seit zwölf Jahren hat Lobner die Geschäftsführung des Weinguts Mayer am Pfarrplatz inne. Die Liebe zum Riesling ist ungebrochen groß. „Wir bringen Bilderbuchvoraussetzungen für den Riesling mit. Wir haben die Stadt, die unsere Rebberge wärmt, und den Wienerwald, der sie in der Nacht abkühlt. Und der kalkig-mineralische Boden verleiht den Weinen ihren besonderen Charakter.“

Der Wert der Lage

Die Diversität der Weine lässt sich sehen. Vier Wiener Lagen bescheren den Rieslingen ihre besondere Note: Die Einzellage Alsegg im 17. Bezirk, mit ihrem schottrigen Untergrund; der kalkhaltige Nussberg; die Lage Ried Preussen, die durch kalkhaltigen Sandstein geprägt ist und als „ÖTW Erste Lage“ klassifiziert wurde und das Filetstück des Weinguts Mayer: Weißer Marmor mit Muschelkalkböden und hohem Kalk- und Tonanteil. Am besten, man verkostet genüsslich alle Rieslinge. Das dauert aber länger als 90 Minuten

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