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Drei Rosés für alle Jahreszeiten

Von Philipp Braun   25.Mai 2018

Es gibt kaum Weine die das Attribut Sommerwein besser besetzen, wie Roséweine. Rosé, das ist Freude und Passion, das sind Urlaubserinnerungen an Südfrankreich, das ist der Blick durch die rosarote Brille. Roséweine sind oft unkompliziert und leicht zu trinken. Das Versumpfen im inhaltlichen Geplänkel fällt weg. Was zählt, ist allein der Rosé-Moment.

Manchmal haftet Roséweinen jedoch der Ruf des Billigen an, was der Produktionsweise und dem Saftabzug (Saignée-Verfahren) geschuldet ist. Doch es gibt immer mehr qualitätsorientierte Winzer, die eine Vielschichtigkeit beim Rosé betonen wollen und aus ehemals "belanglosen" Weinen wahre Musterstücke in die Flasche bringen. Die OÖN präsentieren drei solcher Winzer, die unterschiedliche Rebsorten direkt pressen, und extravagante Roséweine für die Genießer bereit stellen.

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Weingut Neustifter

Karl Neustifter aus Poysdorf im Weinviertel liebt die direkte Art. Umgemünzt auf den Roséwein ist das kein Saftabzug als Nebenprodukt der Rotweinerzeugung, sondern eine schonende Direktpressung. „Ganz oder gar nicht“, so das Motto des Winzers, der bereits vor 15 Jahren sein Sortiment mit Rosé erweiterte und dabei auf Cabernet-Sauvignon setzte. Der Wein ist in der Nase zwar etwas verhalten, entfaltet aber am Gaumen seine komplette Saftigkeit, erinnert an Johannisbeeren und besitzt ein angenehmes Gerbstoffgerüst.
Rosé vom Cabernet Sauvignon 2017, 12%, 8,50 Euro, www.weingut-neustifter.com

Domäne Wachau

Wenn die Franzosen wüssten, was die Domäne aus Pinot Noir und Zweigelt macht, sie müssten wohl die zweite Niederlage nach 1805 (Napoleon wurde bei Loiben geschlagen) zähneknirschend hinnehmen. Der Rosé zählt zu den „Backstage-Produkten“, wurde in kleinen Holzfässern spontan vergoren und auf der Feinhefe in Barriques ausgebaut. Das Ergebnis lässt sich schmecken, vereint Erdbeeraromen mit Kräuterwürze, und zeigt eine Vielseitigkeit und Tiefe, die nicht nur zu Gegrilltem (wie Entrecôte) formidabel passt. Très bien. En garde.
Rosé 1805 Reserve 2017, 13%, 14 Euro, www.domaene-wachau.at

Pia Strehn

Die Winzerin aus dem Burgenland ist vernarrt in den Blaufränkischen, der Leitsorte des Mittelburgenlandes. Pia Strehn mag aber auch gerne Weine aus der Provence und ist deswegen auf die Idee gekommen, einen Rosé herzustellen. Das ist gut so, denn sonst würden Genießer nie in den Genuss von diesem vollmundigen Wein kommen, der wie ein Elefant auf dem Eis tänzelt und seinen geschmacklichen Reichtum hinausposaunt. Cremig, fruchtig und mit frischer Säure ausgestattet, trinkt man ihn am besten unkonventionell aus einem Burgunderglas.
Der Elefant im Porzellanladen 2017, 12,5%, 14 Euro, www.strehn.at

 

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26. April 2024