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Ute Lemper tauchte in die Seele des Tangos ein

14.Mai 2022

"Der größte Feind des Tangos ist das Morgengrauen." Mit einer Einladung, dem Freund des Tangos, der Nacht, die Hand zu reichen, tritt sie in bedächtiger Eleganz ins Rampenlicht, getragen von sinnlicher Melancholie auf Bandoneon, Klavier, Geige und Kontrabass: Ute Lemper. In der Reihe "Great Voices im Musiktheater" Linz verneigte sie sich vor Astor Piazzolla zu dessen 100. Geburtstag im Vorjahr.

Ob im Musical, als zur "zweiten Marlene Dietrich" gekrönten Chansonniere oder Weill- und Brecht-Interpretin – die in New York lebende Münsteranerin schreibt mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem Charisma bald 40 Jahre Bühnengeschichte.

Diesmal spürt die 58-Jährige der Geschichte des Tango Nuevo nach, und dem Zwielichtigen, Verruchten, Verbotenen, das den Tanz auf seinem Weg von Argentinien nach Europa begleitet hat. Mit dunklem Timbre taucht sie ein in ein Lebensgefühl, in Abgründe, schwelgt im Morbiden, dem sie eine erhabene Würde verleiht. Glatt mag das Tanzparkett sein, nicht aber das Leben, das in den Häfen der Großstädte von Buenos Aries und Montevideo oft mehr ein Überleben war. Vom spannungsgeladenen "Libertango" bis zum elegischen "Oblivion", von Abstechern zu Brecht und Weill, der Poesie Pablo Nerudas und Paulo Coelhos führt die Reise, mitgetragen von vier leidenschaftlichen Musikern: Victor Villena am (im deutschen Krefeld erfundenen) Bandoneon, Vana Gierig am Klavier, Geiger Cyril Garac und Rémy Yulzari (Kontrabass). Langer Beifall und eine innige Zugabe. (kasch)

Fazit: Eine charismatische und aufschlussreiche Piazzolla-Hommage 4. Juni: "Great Voices" Piotr Beczala, www.landestheater-linz.at

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