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Salzburger Festspiele - Teenagerleid statt Antikendrama

Von nachrichten.at/apa   01.August 2020

Der große Intellektuelle Alexander Kluge kann mit seinen 88 Jahren schon auf einen guten Teil jener zehn Dekaden zurückblicken, in denen es die Festspiele gibt. Angesichts der kurzfristigen Absage des 82-jährigen Malerfürsten Georg Baselitz, gestaltete der Avantgardefilmemacher in der Felsenreitschule den Auftakt des auf vier Kapitel angelegten Projekts "Reden über das Jahrhundert" nun alleine - nachdem die Stimme der heurigen Buhlschaft, Caroline Peters, die Anwesenden erst kurz vor Beginn des Vortrags darauf hingewiesen hatte, dass man den Mundschutz nun abnehmen dürfe, sollte man sich nicht in der Lage sehen, ihn durchgängig aufzubehalten.

Die Spiele sind eröffnet

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Bild 1/38 Bildergalerie: Die 100. Salzburger Festspiele im Zeichen des Virus

Und so hob Alexander Kluge vor dem Auditorium der Felsenreitschule, deren Sitze zur Hälfte mit schwarzem Trauerband abgesperrt waren, an zu einer der für ihn typischen Tour de Force der Gedanken über die Kunst und ihre Kraft, die Festspiele und die Conditio humana im Allgemeinen. Kluge ist schließlich ein Intellektueller, der einst den Neuen Deutschen Film mit aus der Taufe hob, Teil der Gruppe 47 war, im Privatfernsehen avancierte Formate in der Nacht entwickelte und als ausgebildeter Philosoph und Rechtsanwalt die Welt aus verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten gelernt hat.

"Ein Jahrhundert ist wie eine Kugel - wenn man die Kugel dreht, sieht das, was man darin sieht, anders aus", fasste der Deutsche seine Weltsicht zusammen. Das Gesamtkunstwerk Oper sei ein letztes geschlossenes Ganzes, während die Geschichte selbst in zahllose Geschichten zerfalle. 

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