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Kopfhörer #43: Demi Lovato tanzte mit dem Tod

Von Reinhold Gruber   28.März 2021

Die Tiefen sieht man nicht, weil man nur das Strahlen sehen will. Dem Erfolgreichen scheint die Sonne. Scheint ist der richtige Begriff. Es scheint vieles so zu sein, wie es nicht ist. Demi Lovato ist dem Tod von der Schaufel gesprungen. Die erfolgreiche US-Sängerin tanzte mit dem Teufel, war außer Kontrolle und dem Himmel näher als alle rund um sie gedacht hatten.

„Dancing With The Devil" beginnt dort, wo sich alles richtig angefühlt hat. Eine erfolgreiche Tournee 2018 mit all ihren Begleiterscheinungen, die man nicht sieht, wenn man nur die Künstlerin auf der Bühne betrachtet.

Es war der Höhepunkt ihrer Karriere künstlerisch, wie Verbündete sagen, und gleichzeitig der Tiefpunkt, der in einer Überdosis mit Opioiden gipfelte, die Lovato nur mit viel Glück überlebt hat. Schon zuvor hatte sie immer wieder übermäßig dem Alkohol zugesprochen. 

Nun gibt es nicht nur das Lied „Dancing With The Devil“, das sich schonungslos einem dunklen Kapitel im Leben eines Menschen widmet, sondern auch eine vierteilige Dokumentation auf youtube, die etwas thematisiert, was all die nicht sehen wollen, denen es nur um das Geschäft mit der Ware Mensch, der Ware Musik geht. Und die gleichzeitig all die sehen sollten, deren Wunsch vom Starleben so ausgeprägt ist, dass sie alles dafür tun würden, um endlich im Scheinwerferlicht zu stehen. Doch dort ist es meist dunkel.

"Ich habe eine Linie überschritten, die ich nicht überschreiten wollte", sagt Lovato in der Dokumentation, in der sie Einblicke in die Umstände gibt, die sie vor drei Jahren fast buchstäblich an die Wand fahren ließen. Zu Wort kommen auch Familie und enge Freunde. Sehr sehenswert für alle, die glauben, dass der Weg zum Ruhm genauso wie der Ruhm selbst nur aus Sorglosigkeit, Spaß und Lebensfreude bestehen. Für den Erfolg zahlen viele ihren Preis. Die heute 28-Jährige hätte fast den höchstmöglichen Preis bezahlt. „Dancing With The Devil“ ist so gesehen auch als Lied eine Mahnung.

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27. April 2024