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Kopfhörer #21: Die singende Psychologin

Von Reinhold Gruber   10.Juli 2020

Mit „Marathon“ ist Lika Doss ein sommerlicher Ohrwurm gelungen. Leichtgängig, aber nicht trivial, mit fetziger Gitarre und trendigem Beat angereichert, ist „Marathon“ schnell auf dem Punkt. In zwei Minuten und 22 Sekunden ist die Geschichte erzählt, wonach immer das am interessantesten ist, was man nicht haben kann.

In dem Lied geht es um Beziehungen, und darin ist die 25-Jährige, die aus einer höchst musikalischen Großfamilie stammt, zu Hause. Denn als ausgebildete klinische Psychologin spürt sie Gedankenwelten nach. Das tut sie als Songwriterin auch.

Seit drei Jahren schreibt sie ihre Lieder, deren Potenzial Alexander Kahr bald erkannt hat. „In ,Marathon‘ hat er das, was ich sagen wollte, perfekt eingefangen“, sagt die Linzerin. Die prägnante Gitarre steuerte Bernhard Wagner bei, das Video inszenierte „Landsmann“ Lukas Plöchl, mit dem Lika schon seit ihrer Single „Perfekt so“ zusammenarbeitet. „Er hat die Stimmung des Songs perfekt eingefangen“, sagt die Linzerin.

Dass die Szenerie in Wien gedreht wurde, lag daran, dass der Mühlviertler mittlerweile in der Hauptstadt seine Zelte aufgeschlagen hat. Denn Lika lebt nach wie vor in Linz, aber Wien hatte mehr passende Plätze für die filmische Umsetzung des Liedes zu bieten.

Entstanden ist „Marathon“ übrigens bei einem Songwriter-Workshop. Das Weglaufen kennt Lika Doss aus eigener Erfahrung, obwohl sie keine Zweiflerin sei. Dass sie nicht im Dialekt, sondern Hochdeutsch singt, sei keine Anbiederung an den deutschen Markt. „Ich rede auch so, also verstelle ich mich nicht“, sagt die 25-Jährige, die auf ein Album hinarbeitet. Aber vorerst diktiert noch Corona den Kalender. Und das ist ein ganz anderer Marathon.

Lika Doss „Marathon“ (Doss Records)

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27. April 2024