Kritik zum neuen Roman Michael Köhlmeiers: Die sozialen Vergiftungen in Zeiten der Revolution
Am Montag erscheint Michael Köhlmeiers politisch scharfsinniger und meisterhaft erzählter Roman „Das Philosophenschiff“. Christian Schacherreiter hat ihn vorab gelesen.
Am Anfang steht die verlockende Aussicht auf eine starke Geschichte. Michael Köhlmeier erzählt, er sei im Jahr 2008 zur Geburtstagsfeier einer Hundertjährigen eingeladen worden, was ihn verwundert habe. Denn zur berühmten Architektin Anouk Perleman-Jacob habe er bis dahin keinerlei persönlichen Kontakt gehabt. Die schwerhörige, gebrechliche, aber geistig frische Jubilarin vertraut dem Autor den Grund der Einladung an. Er solle sie ab nun täglich besuchen, um ihre Geschichte zu hören.