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Künstliche Intelligenz trifft Kreativität: Wenn Computer komponieren

04.September 2019

"Unsere Stiftsbibliothek ist nichts anderes als eine riesige Festplatte, ein Buch ist ja ein Speichermedium", sagt Harald Ehrl, Kustos im Stift St. Florian, einer der Schauplätze des ersten "AI x Musicfestivals" (AI steht für Artifical Intelligence, künstliche Intelligenz).

Als Teil des Ars Electronica Festivals ab Donnerstag in Linz spürt das Festival brisanten Fragen nach: Was wird aus Musik, wenn sie ein Computer komponiert? "In der KI, deren Schöpfer der Mensch ist, steckt auch etwas Menschliches: Der Schöpfergeist", sagt Ehrl. Wie der Mensch seine Errungenschaften nutzt, sei entscheidend. "Ja sagen, was der Schöpfung dient. Was ihr schadet, letztendlich ablehnen", umschreibt Ehrl die Herausforderung, die sich künstliche Intelligenz stellt und die Ars Electronica Festival und Kirche teilen würden.

Eröffnet wird das AI x Musicfestival am 6. September, 20 Uhr, mit der Großen Konzertnacht in der Postcity am Bahnhofsareal. Unter dem Motto "Mahler-Unfinished – Music meets AI" wird das Bruckner Orchester Linz unter Markus Poschner u. a. Mahlers unvollendete "Zehnte" spielen, als Computerversion: Komponist Ali Nikrang hat ein KI-System mit dem Bratschenthema "gefüttert". "Wir wollten nicht Mahlers Thema vollenden", betont Nikrang. Es geht darum, zu erforschen: "Was sieht ein KI-System darin?", sagt der Mitarbeiter am AEC-Futurelab.

Im Stift St. Florian stehen am 7. September Vorträge, Gespräche und Konzerte auf dem Programm, das Hermann Nitsch an der Brucknerorgel eröffnen wird. Zu Gast sind u. a. Genetiker Josef Penninger, US-Journalistin Amanda Cox und Medientheoretiker Siegfried Zielinski. Die Linzer Bruckneruni lädt am 7. 9. ab 11 Uhr zudem zu einer Matinee mit Computermusik. Nach einem Gesprächsreigen am 8. 9. in der Postcity klingt das Festival mit einer "Episode am Fluss" um 19 Uhr im Donaupark aus. (kasch)

Infos: ars.electronica.art

Interface Cultures von Beginn an dabei

Das Masterstudium Interface Cultures ist neben dem Ars Electronica Festival eines der internationalen Aushängeschilder für Linz als Stadt der Medienkunst. Die Studienrichtung besteht seit 15 Jahren, seit 14 Jahren zeigen Studierende im Rahmen des Festivals ihre Projekte. In diesem Jahr präsentieren die jungen Medienkunstschaffenden ihre interaktiven Werke unter dem Titel „Transcode!“, was laut Kuratorin Manuela Naveau in etwa bedeutet, etwas von einem Format in ein anderes zu übersetzen.

Zentrales Thema der Studienrichtung ist das Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine und den Möglichkeiten, die sich dadurch für die Gesellschaft ergeben. Die Werke zeigen, wie stark die allgegenwärtige Digitalisierung mit Social Media und Co. das Leben und Denken der jungen Leute prägt. Die Arbeiten thematisieren Datenschutz, schaffen hybride Mensch-Maschinen oder erzeugen Referenzen auf alte Technologien vor dem Computerzeitalter. Teils poetisch, bleiben sie stets spielerisch-locker und laden zu Teilnahme ein. (hw)

Mehr zu den einzelnen Projekten: https://ars.electronica.art/outofthebox/en/transcode/

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07. Mai 2024