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"Ich mache einfach einen so ehrlichen Job wie möglich"

Von Lukas Luger   26.Juni 2019

Er ist 79 Jahre alt – und immer noch in Topform! Welche Songs seine Fans in Linz erwarten dürfen, ob es ein neues Album geben wird und wie man in Würde im Showgeschäft altert, verrät Tom Jones im exklusiven OÖNachrichten-Interview.

 

OÖN: Am 7. Juli kehren Sie – nach zwei Jahren – für ein Konzert auf dem Domplatz zurück nach Linz. Welche Erinnerungen hegen Sie an den Auftritt?

Tom Jones: Es war eine fantastische Show in Linz! Das Publikum war erste Klasse und ist bei jedem Song mitgegangen. Das war nicht zu erwarten, weil wir ja nicht nur die Klassiker spielen, die jeder kennt. Sondern auch Stücke von den drei Alben, die ich zuletzt mit Produzent Ethan Johns eingespielt habe.

Ihr Oeuvre ist mit 41 Studioalben gigantisch. Wie lässt sich da eine Setlist mit einem roten Faden zusammenstellen, die alle Beteiligten glücklich macht?

Klar, "Delilah", "Green Green Grass Of Home" oder "Sexbomb" sind Fixstarter. Diese Hits sprenkeln wir an den richtigen Stellen ein. Auf dieser Tour spielen wir auch etliche Rock’n’Roll-Stücke aus den Fifties und Sixties, die ich immer singen wollte und wo ich nie die Chance dazu hatte. Etwa "Cry To Me" von Solomon Burke oder "Take My Love" von Little Willie John. Das sind uralte Songs, aber für mich sind sie neu. Außerdem gibt es jeden Abend eine Überraschung.

Welche könnte das in Linz sein?

Das könnte Muddy Waters’ "Got My Mojo Working" sein, "Heartbreak Hotel" von Elvis oder "No Particular Place To Go" von Chuck Berry. Diese Lieder liefen ständig im Radio, als ich ein Teenager war, und sind mir deshalb ans Herz gewachsen.

Ihr persönlicher Song-Favorit?

Als ich Juror bei "The Voice" war, habe ich einen Song gesucht, den ich mit meinem Schützling Ruti singen könnte. Ich wollte kein Liebeslied, denn sie ist ein junges Mädchen und ich bin ein alter Knacker. Da muss man aufpassen (lacht). Ich entschied mich für "What A Wonderful World" von Louis Armstrong. Und es hat fantastisch funktioniert! Seither spiele ich die Nummer gerne als Zugabe.

Wie schwer ist es, Klassikern seinen persönlichen Stempel aufzudrücken und doch die Essenz des Songs weiter zu bewahren?

Ich versuche mich so weit es geht vom Original zu entfernen, ohne es zu zerstören. "Kiss" ist ein gutes Beispiel. Prince hat das Lied extrem sparsam instrumentiert. Das gab mir die Möglichkeit, Bläsersätze in meine Version zu packen und so Neues zu schaffen. Oder nehmen Sie "Tower of Song" von Leonard Cohen. Leonard spricht die Zeilen mit sehr tiefer Stimme. Ich habe eine Melodie hinzugefügt und singe eine Oktave höher. Ich versuche, jedem einzelnen Song meinen eigenen Stempel zu verpassen.

Vor vier Jahren erschien mit "Long Lost Suitcase" Ihr bis dato letztes Album. Wann dürfen wir mit einem Nachfolger rechnen?

Wir stellen derzeit Songs zusammen. Nächstes Jahr werde ich 80. Können Sie sich das vorstellen? Wir arbeiten daher an einem großen TV-Special, das in England ausgestrahlt wird. Dazu passend wird’s ein neues Album von mir geben.

Welches Ihrer vielen Alben hat nie die Aufmerksamkeit bekommen, die es verdient hätte?

Es gibt zwei unveröffentlichte Platten, die ich unbedingt auf den Markt bringen will: ein Soul-Album, das ich Mitte der 90er mit Drummer Steve Jordan eingespielt habe, sowie einen Live-Mitschnitt von 1992 aus dem Londoner "Town And Country"-Club. Ich versuche, die Rechte an den Aufnahmen zu bekommen. Wahrscheinlicher ist, dass beide Alben erst veröffentlicht werden, wenn ich unter der Erde bin (lacht).

Worin liegt das Geheimnis, im Musik-Biz in Würde zu altern?

Gute Frage. Ich bemühe mich, so "real" wir möglich zu sein. Ich versuche nicht, auf der Bühne nachzustellen, was ich mit 25 gemacht habe. Das wäre lächerlich. Man muss wissen, was man kann: Ich bin Sänger, ein Interpret. Ich bin kein Songwriter, auch wenn ich es ab und zu probiere. Ich mache einfach einen so ehrlichen Job wie möglich.

 

"Klassik am Dom - Weltstars zu Gast in Linz"

4. Juli: Martin Grubinger
Für sein „Heimspiel 4.0“ verspricht der in Neukirchen an der Vöckla lebende Schlagzeug-Magier ein die Genre-Grenzen einreißendes Programm.

7. Juli: Tom Jones
Der walisische „Tiger“ lässt am Domplatz sein Röhren vernehmen.

12. Juli: Katie Melua
„Österreich hat immer einen Platz in meinem Herzen“, versicherte sie im Interview. Schön, dass die Grammy-Gewinnerin wieder in Linz Station macht.

13. Juli: Rolando Villazón
Der mexikanisch-französische Opernstar bringt die Philharmonie Salzburg mit nach Linz.

19. Juli: Konstantin Wecker
Der ewige Streiter für das Gute stellt sein aktuelles Live-Programm „Weltenbrand“ vor.

Tickets
Karten sind bei der OÖN-Tickethotline 0732/7805-805 sowie in den Verkaufsstellen Linz, Wels und Ried erhältlich.

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