Don Giovanni als Spektakel-Oper
Premiere bei den Salzburger Festspielen überzeugt musikalisch, szenisch ist sie überfrachtet.
Darf Inszenierung über ein Stück hinausgehen? Darf man heutiges psychologisches Verständnis auf die Zeit Mozarts anwenden, ohne dabei der Intention der Schöpfer zuwiderzulaufen? Darf Bühne so dominieren, dass sie Musik zur Staffage degradiert? Diese Fragen wurden lange vor der Premiere der "Don Giovanni"-Inszenierung am Montag bei den Salzburger Festspielen diskutiert. Dass diese Lesart funktioniert, mag der fast viertelstündige Applaus nach knapp vier Stunden belegen.