Der weibliche Blick durch die Kamera-Linse
Gibt es einen spezifischen "weiblichen Blick" in der Fotografie? Wie fließt die künstlerische Bildsprache in kommerzielle Fotos ein? Wie behandeln unterschiedliche Generationen von Fotografinnen Fragen von Gender, Sex oder Identität? Diese Fragen stellt die Sommer-Ausstellung "Mode Momente – Fotografinnen im Fokus" in der Landesgalerie. Die von Ursula Guttmann kuratierte Schau ist bis 15. September zu sehen. Mehr als 140 Arbeiten von 14 österreichischen Fotokünstlerinnen versammelt die im 2. Stock angesiedelte Ausstellung. Der erste Raum zeigt Bilder aus dem Atelier d’Ora der Foto-Pionierin Dora Kallmus (1881–1963) – und schlägt so nicht nur geschickt den Bogen zur Vergangenheit, sondern auch jenen zu Linz. Denn die Werke, die unter anderem die Schwestern Flögge in der Mode der Zeit zeigen, stammen aus der hauseigenen Fotosammlung.
Zu den Höhepunkten der durchwegs sehenswerten Ausstellung zählen mit Sicherheit die Arbeiten von Luisa Hardegg, Eva Zar und Cooper & Gorfer. Hardeggs wilde Bilder überzeugen dabei mit kräftigen Farben, schrägen Locations und hintergründigem Schmäh. Ähnlich prächtig wirken die in der Brooklyner Trans-Community angesiedelten Werke von Eva Zar. Heben Zars Fotos mit Verve die Grenzen zwischen Mann und Frau auf, so verwischen Sarah Cooper und Nina Gorfer in ihren surrealen Fotografien die Trennlinien zwischen Foto und Gemälde. Dank nachträglicher Übermalungen und Ritzungen wirken die Fotos wie altehrwürdige Ölgemälde. Ebenfalls einen längeren Blick wert: die Fotografien von Jakob Lena Knebl, Rita Nowak und – wie immer – Elfie Semotan.
Video: Ausstellung über Mode-Fotografie in der Linzer Landesgalerie
Ausstellung "Mode Momente – Fotografinnen im Fokus", Landesgalerie Linz, bis 15. September