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Keine einfache, aber sehr dichte Lebengeschichte

Von Karin Schütze   07.Februar 2015

Ihr Monolog in der Du-Form ist Selbst- wie Zwiegespräch mit dem Publikum. In ruhigem, eindringlichem Ton und Tempo trägt sie die Schichten eines Frauenlebens ab, bis zum Kern, der dem Kind eingepflanzt wurde.

Von der Einsamkeit der jungen Außenseiterin bis zum Perfektionismus der Erwachsenen, die alle Ansprüche verinnerlicht hat, folgt sie ihrem Lebensweg rückwärts, durch den Wald des Unbewussten, wo die Gefühle schlummern, vom Verstand oft unter Verschluss gehalten. Der Weg zum erlösenden Mitgefühl, auch mit sich selbst, führt über das eingestreute Märchen von der "Schneekönigin", und, als Gegenstück dazu, über den Mythos Medeas, deren Kindsmord sich im Verzicht auf Mitgefühl gründet. Nein, ganz einfach ist diese Geschichte nicht…

Worüber sie nicht sprechen konnten, darüber mussten sie schweigen, die Großeltern nach dem Krieg. Bei ihnen und ihrer seelischen Erstarrung schließt sich der Kreis. Andreas Strauss hat ein Bühnenbild aus Quadern geschaffen: karge, schroffe Bruchstücke des Lebens? In der ruhigen Regie von Markus Zett, zur sparsamen Musik von Bernhard Fleischmann erlebt das Publikum eine intensive Stunde der Spurensuche. Viel Applaus.

eine einfache geschichte: Stück von und mit Claudia Seigmann (theaternyx*), Uraufführung im Posthof Linz, 5. 2.

OÖN Bewertung:

Noch heute, 20 Uhr!

 

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26. April 2024