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Ein polyglotter Bläserabend

Von Michael Wruss   08.August 2018

Hansjörg Schellenberger war mehr als 20 Jahre Solooboist der Berliner Philharmoniker und ist heute Chefdirigent der Philharmonie in Okayama. Aus Japan angereist ist der ehemalige Solofagottist des Bruckner Orchesters, Isamu Magome, und mit Matthias Schulz gesellte sich ein nicht minder polyglotter Flötist aus Wien zur geselligen Musikantenrunde, die Martina Schobersberger am Cembalo perfekt ergänzte.

Bunte Auswahl

Auf dem Programm "Eurasia" stand eine bunte Auswahl an deutscher Barockmusik kombiniert mit zeitgenössischen japanischen Stücken und der Uraufführung einer kleinen Fantasie von Balduin Sulzer. Dabei nutzte man die unterschiedlichen Besetzungen und zeigte dabei, wie fulminant etwa Georg Philipp Telemann damit umzugehen verstand. Vom herrschaftlich klingenden d-Moll-Quartett bis hin zum durchsichtig feinen C-Dur-Duett für Blockflöte und Flöte. Welch spannende Musik man für zwei Melodieinstrumente komponieren kann, bewies Wilhelm Friedemann Bach mit seiner Sonate für Flöte und Oboe. Andererseits spielt Keizo Ideta in den 2017 uraufgeführten "Liedern aus Kumamoto" gekonnt mit den Klängen von Blockflöte und Fagott. Auch der "Spell-Song" von Toshio Hosokawa für Oboe-Solo reizt die Möglichkeiten des Instrumentes weidlich aus, wie auch Balduin Sulzer den vier Bläsern in seiner "Quasi una Fantasia" gehörige Fingerfertigkeit abverlangt.

Neben zwei Triosonaten von Telemann und Vivaldi setzte dann der eher sommerlich launige "Türkische Hummelflug" von Jan van Landeghem dem lebendig musizierten und virtuos umgesetzten Programm ein treffliches Ende.

Fazit: Ein meisterhaft interpretierter Kammermusikabend, der zwischen virtuoser Geläufigkeit, tief empfundenen Emotionen und launigen Spielereien pendelte, sodass man trotz der sommerlichen Hitze – auf die Kirche ist in Sachen Kühlung im Zuge des Klimawandels auch kein Verlass mehr – Lust auf noch viel mehr hatte.

Ursulinenkirche: 5. Montags-Abendmusik mit Michael Oman und Freunden, 6.8.

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26. April 2024