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Das Glück ist nicht immer nur ein einsames Vogerl

Von Silvia Nagl   09.Juni 2017

Ja, es gibt sie – und sie werden offensichtlich immer mehr: jene Menschen, denen die unmittelbaren Nachbarn nicht vollkommen egal sind. Jene, die Lebensmittel nicht wegwerfen können und wollen. Jene, die bei Klimaerwärmung die Zukunft unseres Planeten nicht kaltlässt. Jene, die kein Gemüse kaufen wollen, das mit Herbiziden belastet in Lkws durch halb Europa herumgefahren wird.... Die Liste solcher Beispiele ließe sich verlängern.

Die Schau "Wege zum Glück – Linz neugedacht und selbstgemacht" stellt einige dieser engagierten und interessanten Projekte vor allem aus dem Raum Linz vor. Kuratorin Klaudia Kreslehner ist gemeinsam mit dem Linzer Architekturteam "mia2" eine wunderbar aufbereitete, architektonisch ansprechende, inhaltlich das Glücksgefühl hebende Schau gelungen.

"Bsoffene Dirndln"

Beim Rundgang durch die Räume verblüffen Dinge und Aktionen, die so einfach sind – und doch so schwierig scheinen. Denn manchmal ist schenken, tauschen, aushelfen oder teilen nur einen Mausklick entfernt – wie bei der Plattform "Frag Nebenan". "Bsoffene Dirndln" und andere Köstlichkeiten im Glas erzeugt die Vereinigung "Zquetschte Zwetschkn" aus Obst und Gemüse, das ansonsten in der Mülltonne gelandet wäre. Und die Dirndln sind übrigens – wer’s nicht kennt – Früchte des Dirndlstrauches (Cornus mas / Kornelkirsche). Ähnliche Motivation hat der bereits 1999 in Linz gegründete Soma (Sozialmarkt), für den übriggebliebene Lebensmittel von Supermärkten gesammelt und an Bedürftige billig weiterverkauft werden. Die "Linzer Biene" gibt den Bienen in der Stadt Lebensraum und produziert Honig – im Nordico-Shop auch erhältlich. Im Raum "SelbermacherInnen" gibt es u.a. das Projekt "Bikekitchen", wo Reparaturen rund um das Fahrrad erledigt werden können. In der "Nähküche" wird aus abgelegter Kleidung Neues geschneidert. Zu diesen Projekten gibt es Workshops zum Mitmachen.

So wie überhaupt diese Ausstellung eine ist, "die zum Mitmachen animieren soll", sagt Nordico-Chefin Andrea Bina. Am Vorplatz des Nordico hat sich sich der knallrote "Raum_Wagen" von Hannah Kordes eingeparkt, der bei Veranstaltungen als Küche und Bar genutzt wird. Im "Kostnixladen" und im Bücherschrank kann Nicht-Gebrauchtes hinterlassen und gegen anderes eingetauscht werden. Es gibt vieles zu entdecken!

Das Glück ist nicht immer nur ein einsames Vogerl
Naturmaterialien in der Ausstellung

Dauer: bis 5. November im Linzer Stadtmuseum Nordico. 0732/7070-1901; www.nordico.at. Öffnungszeiten: Di–So, 10–18, Do 10–21 Uhr

Inhalt: 35 Projekte rund um die Themen Nachbarschaft, Gemeinschaft, nachhaltige Ernährung, Nutzung des urbanen Raumes.

Werkstätten (am Nordico-Vorplatz):

"Bikekitchen" = offene Fahrradreparatur-Werkstätte am 22.6., 15–20 Uhr.

"Zquetschte Zwetschkn": Kochen mit Überbleibseln aus der Küche am 23.6., 14–17 Uhr.

Offene Nähküche: Aus abgelegter Kleidung wird Neues geschneidert, am 30.6., 14–18 Uhr.

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26. April 2024