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Beethoven-Ereignis der Superlative mit Rodolfo Leone

Von Karin Wagner   26.Juni 2017

Beethovens "Waldstein-Sonate" op. 5 – früher als "Die Morgenröte" betitelt – vereint Expansion und Ausgewogenheit. Den ursprünglichen zweiten Satz "Andante favori" strich Beethoven, Leone eröffnete damit und ließ als edler Klangästhet eine "Morgenröte" von einzigartiger Schönheit aufsteigen: Nobel und austariert das Akkordspiel, schlank und von instrumentaler Färbung die Oberstimme, subtil die Mittelstimmen. Phänomenal ist auch Leones Passagenspiel, man nimmt ein geschmeidiges Gleiten fern jeder Frage nach Technik oder "Können" wahr – die Sphären sind hier andere. Eine besondere Aura von Erhabenheit und Reinheit durchflimmerte den Raum mit dem Anheben des Rondos; der so in Aussicht gestellte morgendliche Horizont wird nachklingen.

Wahrer Klangphilosoph

Die "Große Sonate für das Hammerklavier" op. 106 ist ein Meilenstein der Klaviergeschichte; Beethoven sprengt hier alle Grenzen. Rodolfo Leone setzte ein Monument hin, in Perfektion. Als wahrer Klangphilosoph zeigte er sich im Adagio so, als würde er mit fernen Welten kommunizieren. Hier kann man zur Diskussion stellen, ob das Versinken in den einzelnen Akkord bei dem ohnehin harmonisch oft beziehungslosen Satz nicht den großen Zusammenhang verliert. Beethovens Genialität der finalen Fuge erscheint immer wieder unfassbar – und so war auch Leones Interpretation. Man kann nur staunen darüber, wie kolossal kühn, rauschend und gleichzeitig klar und erhaben er diese realisiert hat. Das Publikum war überwältigt.

Klavierrecital: Rodolfo Leone, Stift Lambach, 24. Juni

OÖN Bewertung:

 

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27. April 2024