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"Ich bin ein Herbstmädchen"

Von Claudia Riedler (Text) und Volker Weihbold (Fotos)   10.Oktober 2017

Auf hohen Stöckelschuhen kommt Silvia Schneider direkt vom vorangegangenen Termin zum Treffpunkt. "Puh, was für ein Tag!" sagt sie und plaudert gleich drauflos: von Fernsehdrehs, von ihrer Modekollektion, vom Schwammerlsuchen und von ihrem Andi (Gabalier). Dann wechselt sie die Schuhe – von hohen auf flache Stiefel –, zieht rasch den Lippenstift nach, ohne den man sie praktisch nie zu Gesicht bekommt, und ist bereit für die Wanderung. Auf ihren Wunsch gehen wir zum Donaublick, von dem man eine sagenhafte Aussicht auf die Schlögener Schlinge hat. "Ein Kraftplatz für mich", wie sie sagt.

 

OÖN: Was gefällt Ihnen hier am Donausteig so besonders gut?

Silvia Schneider: Ich mag in dieser Gegend, dass hier alles ein bissel entschleunigt ist. Das ist überall am Wasser so, dass man glaubt, die Minuten vergehen langsamer. Ich mag auch, dass das Boot hier hin- und herfährt und die Leute von links nach rechts bringt. Ich mag das Essen im Hotel Donauschlinge, die ganze Gegend. Das ist wie Urlaub am Meer.

Wir wandern heute hinauf zum Donaublick. Ist das für Sie eine Seltenheit oder wandern Sie oft?

Ich gehe gern wandern, weil es für mich der perfekte Ausgleich ist zur Arbeit und wenn ich Zeit habe, bin ich im Wald, in der Natur, an der Donau. Ich gehe gern mit Freundinnen wandern und auch mein Freund macht das gern, dann geht es aber meistens bergauf und ich hinterher. Er ist ein guter Tempomacher.

Reicht die Kondition, um mit ihm auf den Berg zu gehen. Andreas Gabalier ist ja bekannt für seine Bergsteiger-Leidenschaft?

Ich glaube schon, dass ich für eine Frau eine gute Kondi hab.

"Ich bin ein Herbstmädchen"

Was heißt das jetzt?

Im Vergleich zu mir ist mein Freund viel schneller und kräftiger. In Wahrheit darf er sich aber nicht beschweren, wir sind schon sehr zügig unterwegs.

Wandern Sie immer im Kleid – oder ist das nur für die OÖN so?

Ich trage am liebsten Kleider. Da fühle ich mich wohl. Ich war auch im Dirndl bergsteigen, mit Wanderschuhen und den richtigen Socken ist das toll und richtig luftig. Dieses Kleid ist von Lena Hoschek. Ich mag die Herbstfarben und überhaupt den Herbst, auch wenn es regnet und trüb ist. Ich bin ein Herbstmädchen.

Aber zu Hause auf der Couch tragen Sie doch Schlabberlook?

Eigentlich nie. Jeans und Jogginghosen mag ich gar nicht, nicht einmal zu Hause auf der Couch.

Wie halten Sie sich fit, nur mit Wandern?

Nein. Ich trainiere mit einer Trainerin, mit Lunden Souza von Runtastic, die holt mich um fünf Uhr früh aus dem Bett, und um sechs Uhr sind wir bei der Donaulände, und da denkt sie sich fürchterliche Übungen für mich aus. Wenn es vorbei ist, bin ich aber froh, dass ich es gemacht habe.

"Ich bin ein Herbstmädchen"

Wie oft schaffen Sie das?

So oft es geht, zweimal die Woche ist schon gut. Es ist eine Utopie, wenn man sagt, man macht jeden Tag Sport, wenn man viel arbeitet.

Bei Ihrem Arbeitspensum müssen Sie wahnsinnig diszipliniert sein, um alles zu schaffen!?

Ja, ich glaub, ich bin wirklich sehr diszipliniert. Das ist gut und schlecht gleichzeitig. Im Beruf ist es super, man ist zuverlässig und pünktlich, manchmal muss man aber auch ausgelassen sein und tun, wonach einem der Sinn steht!

Wann trifft man Silvia Schneider ausgelassen, undiszipliniert?

Das passiert einfach. Spontan ist das auch am allerschönsten. Und dann bleibt man eben länger sitzen und hat am nächsten Tag so einen Kopf. Ich versuche das auf freie Tage zu verlegen.

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Auf dem Weg treffen wir Pedro Velázquez-Diaz, Opernsänger und Publikumsliebling des Linzer Musiktheaters.  

Wie entspannen Sie sich an diesen freien Tagen?

Ich gehe wahnsinnig gern in den Wald. Jetzt im Herbst ist Schwammerlsuchen meine absolute Passion. Ich kann aber auch einen ganzen Tag lang Serien schauen.

Lieblingsserie?

Momentan "The good wife", ich schaue aber auch "Suits", "Game of Thrones", "Thirteen Reasons why", "How I met your Mother"... Ich bin der volle Serien-Junkie.

Wie wichtig ist die Familie?

Sehr wichtig, das gilt für meine und auch für die Familie vom Andi. Ich finde das schön, mit der Familie Zeit zu verbringen. Man hat Spaß und man weiß, die haben dich gern, egal was du tust.

Den Fisch fürs Abendessen im Hotel Donauschlinge fängt Silvia Schneider selbst.

Ihre Eltern waren beide berufstätig, als Sie Kind waren. Sie hatten eine Nanny. Würden Sie das ähnlich machen oder haben Sie andere Vorstellungen vom Familienleben?

Meine Mama ist bald zurück in den Beruf, sie ist Zahnärztin, und mein Papa war Professor an der Uni. Ich hab nichts vermisst, hatte trotzdem eine super Kindheit. Es waren auch immer Nannys da, die haben viel mitgebracht. Wie ich es selber machen werde, weiß ich nicht. Ich bin keine Mama.

Nervt es Sie eigentlich, ständig auf Ihren Freund Andreas Gabalier angesprochen zu werden?

Das nimmt man mit, das darf nicht nerven. Man ist ja stolz auf den Partner, ich wäre auch stolz, wenn er Installateur wäre, Dachdecker oder Anwalt. Anscheinend brauchen wir im Journalismus immer eine Schublade, in die man jemanden gibt, und das ist eben meine.

Sie wussten, worauf Sie sich einlassen!

Man weiß nie genau, worauf man sich einlässt in einer Beziehung, da ist es egal, ob der Partner in der Öffentlichkeit steht oder nicht. Es ist immer ein Abenteuer.

Was sind Ihre Zukunftspläne?

Ich habe aufgehört Pläne zu machen. Ich bin dankbar, wie es jetzt ist. Irgendwann wechsle ich aber sicher hinter die Kamera oder mache etwas ganz anderes.

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Silvia Schneider mit OÖN-Redakteurin Claudia Riedler  

Silvia Schneider

Sie hat eine Schauspiel- und Tanzausbildung absolviert und in Tübingen und an der JKU Linz Rechtswissenschaften studiert. „Das, was ich jetzt mache, ist die perfekte Kombination daraus“, sagt Silvia Schneider.

Die 35-jährige Linzerin arbeitet als Moderatorin für LT1 und Puls4, moderiert viele Veranstaltungen, macht Werbung unter anderem für die Werbegemeinschaft Donau.

Im Mai hat sie ihre erste eigene Modekollektion mit dem Titel „Mademoiselle Schneider“ präsentiert. Sie ist seit 2013 mit dem Volks-Rock’n’Roller Andreas Gabalier liiert und lebt in Linz und Wien.

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