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Eine Mühlviertlerin kocht Berlin ein

BERLIN. Karriere: Edith Berlinger (55) ist in der Berliner Gastronomieszene eine Institution – sie betreibt mittlerweile ihr viertes Restaurant in der deutschen Hauptstadt.

Edith Berlinger (3. von links) mit ihrem Team im Rio Grande, direkt an der Spree Bild: OÖ Tourismus

Kalbsgulasch, Wiener Schnitzel, Apfelstrudel – die Speisekarte des Berliner Szenelokals Rio Grande liest sich wie jene eines guten Mühlviertler Gasthauses. Genau von dort stammt nämlich die Chefin des Rio Grande, Edith Berlinger. Seit Ende der 1980er-Jahre lebt die gelernte Köchin in Berlin, wo sie aus der Gastronomieszene nicht mehr wegzudenken ist. Gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Dietmar Schweitzer betreibt die 55-Jährige mittlerweile ihr viertes Lokal.

Seiner Lage direkt an der Spree verdankt Berlingers derzeitiges Restaurant Rio Grande seinen Namen. So wie der Rio Grande Texas von Mexiko trennt, so schnitt die Spree einst Ost- von Westberlin ab.

"Bei der Wende dabei zu sein, war sehr aufregend. Ich erinnere mich, wie die Menschen aus dem Osten in Scharen über die Oberbaumbrücke gekommen sind und Futschi bestellt haben, einen typisch Westberliner-Longdrink aus Cola und Weinbrandverschnitt", erzählt die Haslacherin in oberösterreichischem Dialekt. Denn obwohl die Wirtin schon länger in Berlin als in Österreich lebt, hat sie die Sprache der Heimat nicht abgelegt. "Ich bin sicher vier Mal im Jahr in Österreich, weil ich die Berge und die Natur liebe."

Dass viele Berliner genauso gerne nach Österreich auf Urlaub fahren, verdankt Berlinger auch ihren beruflichen Erfolg. Alle ihre bisherigen Lokale hat sie bewusst auf österreichische Esskultur getrimmt, was in der deutschen Hauptstadt gut ankommt. "Wir machen eine Mischung aus Kaffee- und Gasthaus. Die Gäste sollen bei uns zur Ruhe kommen."

Tom Hanks zu Gast

Die Atmosphäre schätzen auch Prominente wie US-Schauspieler Tom Hanks, der auf der Terrasse des Rio Grande gespeist hat. Sänger Herbert Grönemeyer feierte hier seinen 60. Geburtstag. Die deutsche Familienministerin Manuela Schwesig lud ihr Team zur Weihnachtsfeier ins Rio Grande.

Auch die Restaurantkritiker der Stadt beachten Berlingers Lokale wohlwollend. Ihr früheres Restaurant Horváth – benannt nach dem Schriftsteller Ödön von Horváth – hat bereits zwei Michelin-Sterne. Übernommen hat es Berlingers ehemaliger Koch Sebastian Frank, ebenfalls ein Österreicher.

"Bewertungen sind mir aber nicht so wichtig. Mir sind die Gäste wichtig. Ich will jeden ansprechen, vom Politiker bis zum Normalbürger." Der Kontakt mit Menschen macht für Berlinger den Charme der Gastronomie aus. Deshalb sei sie auch als junge Frau von der Küche in den Service gewechselt. Sechs-Tage-Wochen und Doppelschichten in der Früh und abends gehören zum Geschäft, mindern aber nicht Berlingers Freude an der Arbeit. "Meine geistige Nahrung ist, unter Leuten zu sein. In Rente gehe ich deshalb nicht so schnell."

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Artikel Susanne Dickstein 26. März 2016 - 00:04 Uhr
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