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Wenn Betriebe Krabbelstuben gründen, um Mitarbeiter zu halten

LINZ. Gemeinsame Krabbelstube für Mitarbeiterkinder von Siemens, Primetals, WKOÖ, Wifi.

Früher ein Hallenbad, heute moderne Krabbelstube. Bild:

Luca ist hoch zufrieden. Er lenkt hochkonzentriert den Spielzeugtraktor und ignoriert das Aufgebot aus Politik und Medien zur Gänze. Er ist eines der ersten Kinder, die in der neu eröffneten Krabbelstube im Wifi Linz betreut werden.

Luca ist der Sohn von Harald Ackerlauer, Manager bei der Siemens AG Sparte Transformatoren in Linz. Dieser hat das Angebot seines Unternehmens zur Kinderbetreuung gerne angenommen, weil es in unmittelbarer Nähe seines Arbeitsortes ist und seine Frau in der Karenz ihr Studium abschließen möchte.

Für diese Kinderbetreuungseinrichtung haben sich vier Unternehmen zusammengeschlossen: Wifi, Siemens, Primetals Technologies Austria und die Wirtschaftskammer. Es ist dies nicht die erste überbetriebliche Krabbelstube im Land, aber ein weiteres Leit-Projekt, an dem sich andere Unternehmen orientieren können.

"Eine gute Kinderbetreuung ist heute oft der entscheidende Faktor, um gute Mitarbeiter halten zu können oder zu bekommen", sagte Thomas Stelzer, Landesobmann des OÖ Familienbundes, der im Wifi die pädagogische Betreuung übernimmt.

Bildungslandesrätin Doris Hummer sieht in der Kinderfreundlichkeit von Betrieben einen immer stärker werdenden Wettbewerbsfaktor. "Für Berufsneueinsteiger ist das oft entscheidend, ob sie ein Angebot annehmen oder nicht." Sie weist darauf hin, dass 30 Prozent der Akademikerinnen (und 20 Prozent aller Frauen) kinderlos sind. "Diese Zahl ist deshalb bedenklich, da die Hälfte dieser Frauen nicht freiwillig kinderlos ist", sondern oft, weil die Karriere der Familiengründung vorgezogen wird. Wer nicht abschätzen kann, wie er einmal Kinder und Beruf vereinbaren kann, schiebt den Kinderwunsch (oft zu) lange hinaus.

Frauen im Beruf halten

"Wir wollen die Benachteiligung von Müttern zwischen 25 und 35 Jahren verringern", die durch die Kleinkind-Zeit entsteht, sagte Josef Kinast, Direktor Siemens Oberösterreich. Er sieht die überbetriebliche Kinderbetreuung für die Kleinsten als "einfache Maßnahme zur Frauenförderung".

Der Personalleiter von Primetals, Klaus Seybold, betont, dass es eine Unterstützung für die ganze Familie ist. Denn bei der Hälfte der derzeit angemeldeten Kinder arbeite der Vater im Unternehmen – und übernimmt es, das Kind in die Krabbelstube zu bringen. (uru)

 

Kinder im Wifi-Hotel

Für 1- bis 3-Jährige startete eben im Wifi-Hotel (im umgebauten Hallenbad auf 250 m2 innen und 700 m2 außen) in der Wiener Straße in Linz eine überbetriebliche Krabbelstube. Vorerst sind zwei Gruppen gesichert. Kosten für Eltern: je nach Einkommen zwischen 47 und 170 Euro monatlich. Das Land fördert die Investition und den laufenden Betrieb.

Ab 2016 sollen auch Kunden des Wifi, die sich in Kursen weiterbilden, ihre Kleinstkinder dort flexibel unterbringen können.

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Artikel 05. September 2015 - 00:04 Uhr
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