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Schöne neue Arbeitswelt? Ein Blick in die Zukunft

LINZ. Zwei Forscher skizzieren Umbrüche: Viel mehr Selbstständige, Arbeit im Heim-Büro, hoher Koordinierungsbedarf.

Axel Liebetrau sagt, wie sich das Arbeitsleben verändern wird. Bild: Land OÖ/Kloner, Liebtrau

Selbstständigkeit statt Angestellten-Dasein. Kein fixer Arbeitsplatz. Zusammenarbeit in virtuellen Teams. So wird die Arbeitswelt für einen Großteil der Erwerbstätigen in 15 Jahr aussehen.

Diese Woche waren zwei Forscher in Linz, die sich mit der Zukunft unserer Arbeitswelt beschäftigen. Hans-Peter Klos ist wissenschaftlicher Leiter des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln und war auf Einladung der TMG in Linz. Er beobachtet globale Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Jobs. Axel Liebetrau beschäftigt sich mit den Innovationen und ihren Folgen für Gesellschaft. Er trainiert Führungskräfte im Umgang mit Veränderungen, unter anderem jene im Bfi. Die OÖN haben mit beiden gesprochen und ihre wichtigsten Thesen zusammengefasst.

1 Arbeitzeitgestaltung: Die Digitalisierung und ihr Einfluss auf den Arbeitsalltag führe dazu, dass sich Arbeitnehmer stärker von den Abnehmern ihrer Leistungen beeinflussen lassen müssen, sagt Klos. "Arbeitszeit wird auch nicht mehr so minutiös überwacht werden. Überwiegend wird es Vertrauensarbeit geben. Das Ergebnis zählt, nicht, wann es geleistet wurde", sagt Liebetrau. Eine Herausforderung für Unternehmen werde der Wunsch der Belegschaft sein, Arbeitszeit übers (längere) Erwerbsleben neu zu verteilen.

2 Anwesenheiten: Für immer mehr Jobs werde gelten, dass die Anwesenheit im Firmenbüro nicht mehr nötig ist. Produktionsanlagen werden miteinander kommunizieren, die Steuerung kann von jedem Ort aus erfolgen. Kleine Ersatzteile werden zu dem Zeitpunkt und an dem Ort aus dem 3D-Drucker kommen, wenn sie benötigt werden. Liebetrau: "Früher begab man sich zum Arbeitsplatz, künftig kommt die Arbeit zu einem."

3 Teams: Heute würden Projekt-Teams aus unterschiedlichen Abteilungen beschickt. "Man orientiert sich an den verfügbaren Ressourcen", sagt Liebetrau. In Zukunft würden Anforderungsprofile definiert und die notwendigen Spezialisten von außen geholt. "Es wird darauf geachtet werden, dass das Team mehr bringt, als die Einzelnen", sagt Liebetrau. Entsprechend flexibel müssten viele ihr Experten-Wissen anbieten. Statt zehn Mitarbeiter mit durchschnittlicher Qualität würden künftig Spezialisten zeitlich eingeschränkt verbunden. "Die Aufgabe definiert die Zusammensetzung des Teams", sagt Klos.

4 Führung: Pyramidenartig aufgebaute Hierarchien hätten sich überholt, sagt Liebetrau. Führen in projektartig aufgestellen Organisationen sei schwieriger. Verantwortung werde dezentralisiert. Um die Koordinierung der Beteiligten zu optimieren, werde es noch mehr technische Helferlein geben, ist Liebetrau überzeugt.

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Artikel Sigrid Brandstätter 08. November 2014 - 00:04 Uhr
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