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Penny riecht, wenn Sarah Hilfe braucht

Von Verena Gabriel   06.November 2021

Dichte Nebelschwaden trüben die Sicht, als Sarah Aumair aus dem Küchenfenster blickt. Für die zierliche junge Frau mit den dunkelblonden Zöpfen ist das aber kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Ein gewöhnlicher Novembermorgen eben, denkt sie, und verzehrt den letzten Bissen ihres Marmeladebrotes. Sarah fühlt sich gestärkt, doch das täuscht. In ihrem Körper geht es bergab, der Blutzuckerspiegel beginnt zu sinken. Sie merkt nur nichts davon. Unter dem Frühstückstisch macht sich Hündin Penny bemerkbar. Sie tapst hervor, richtet sich auf und legt ihre Pfote auf Sarahs Arm. "Na, willst du spielen?" Penny bleibt ruhig und schaut ihrem Frauchen tief in die Augen. Es ist ein Alarmsignal. Noch bevor der Sensor anschlägt, riecht die Hündin, dass sich eine Unterzuckerung bei der 24-Jährigen ankündigt. Penny ist mehr als ein Haustier, sie wird gerade zu einem Assistenzhund ausgebildet.

Penny riecht, wenn Sarah Hilfe braucht
Sarahs Geschichte in den OÖN

Sarah Aumair leidet an einer rheumatischen Erkrankung. Der Rollstuhl und Medikamente helfen ihr seit früher Jugend im Alltag. Dazu gehören leider auch epileptische Anfälle und die Folgen ihrer regelmäßigen Unterzuckerung: Schwindel, Übelkeit, Kopfweh oder Zittern sind die Vorboten. "Oft fällt mir das gar nicht auf", sagt Sarah. Dann kann es sein, dass sie das Bewusstsein verliert. Die ständige Ungewissheit bereitete der Familie große Sorge. Was, wenn der Ernstfall eintritt und niemand greifbar ist? Kritische Momente hatte es schon mehrmals gegeben. Zum Beispiel, als Sarah allein in ihrem Zimmer war und plötzlich kollabierte. Der Zuckerwert war so rapide gefallen, dass sie nicht einmal um Hilfe schreien konnte. Oder als sie während der Physiotherapie von der Liege kippte und erst im Spital wieder zu sich kam. Die junge Frau kann von Glück sprechen, dass sie in diesen Situationen ihre Liebsten um sich hatte. "Aber meine Eltern sollen auch einmal beruhigt außer Haus gehen können." Dieser Herzenswunsch sollte schon bald in Erfüllung gehen.

"Liebe auf den ersten Blick"

Es war genau vor einem Jahr, wenige Wochen vor Weihnachten. Sarah hatte sich mit dem Coronavirus angesteckt und laborierte an den Symptomen. Weil sie die Rheuma-Medikamente absetzen musste, plagten sie noch dazu starke Gelenksschmerzen. Die Neuhofnerin bewies ihre Kämpfernatur aufs Neue. Sie schaute nach vorne – und schrieb an das OÖN-Christkindl: "Mein größter Wunsch ist ein Assistenzhund, der epileptische Anfälle und die Unterzuckerung erkennt und mich im Alltag unterstützt, damit ich wieder an Selbstständigkeit gewinne."

Penny riecht, wenn Sarah Hilfe braucht

Sarah erzählte ihre Geschichte in den OÖNachrichten, was auch in ihrem Umfeld auf großes Mitgefühl stieß. "Die Reaktionen haben mich überwältigt", sagt die 24-Jährige. Die Leserinnen und Leser verhalfen ihr zu einem eigenständigeren Leben. Mithilfe der Spenden finanzierte die Familie einen Hund, der speziell auf Sarahs Bedürfnisse ausgebildet wird. Im Mai zog Elo-Welpe Penny im Hause Aumair ein. "Ich habe Sarah noch nie so strahlen gesehen wie an diesem Tag", erinnert sich Mutter Anna. "Es war Liebe auf den ersten Blick", schwärmt ihre Tochter, und streicht Penny über das Fell. "Ein Leben ohne sie könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen."

Auf die junge Hündin ist Verlass. Mit einem Taps gibt sie zu verstehen, wenn ihr Frauchen zum Traubenzucker greifen muss. Nicht nur das: Ruft Sarah die Worte "Hol Hilfe!", saust Penny ins Wohnzimmer. Dort befindet sich ein Alarmschalter, den sie mit ihrer Schnauze betätigt. Und schon ertönt ein Klingeln im ganzen Haus. Penny hat die Übung souverän gemeistert. Als Belohnung gibt es Haferkekse. "Selbstgemacht", sagt die stolze Besitzerin. Es sei "einfach schön", gemeinsam zu trainieren und Ziele zu erreichen. Erste große Meilensteine haben die beiden bereits geschafft. Künftig soll Penny auch Erste Hilfe leisten können, indem sie das Tascherl mit Medikamenten holt. "Aber alles Schritt für Schritt, wir wollen sie nicht überfordern", sagt Sarah.

Erst die Arbeit, dann die Ruhe

Dass die verantwortungsvolle Aufgabe als Assistenzhündin viel Energie abverlangt, wird nach epileptischen Anfällen deutlich. Erst kürzlich hatte Sarah wieder einen "Epi", wie sie sagt. "Penny war an meiner Seite, bis es mir besser gegangen ist. Danach war sie völlig fertig und hat geschlafen." Der Vierbeiner ist für die gesamte Familie eine wichtige Stütze. "Es beruhigt uns, zu wissen, dass Sarah in Notsituationen nicht alleine ist", sagt ihr Vater. Denn Penny riecht, wenn Sarah Hilfe braucht.

Infos zur Aktion

Wem wird geholfen? Das Christkindl der OÖNachrichten hilft ausschließlich Menschen, die in Oberösterreich leben und unverschuldet in eine Notlage geraten sind.

Wie wird geholfen? Die Landsleute bekommen finanzielle Unterstützung. Es werden keine Sozialvereine unterstützt, sondern tatsächlich Menschen in Not.

Wie viel meiner Spende kommt bei Notleidenden an? 100 Prozent, denn das Medienhaus Wimmer, unter dem die OÖNachrichten publiziert werden, trägt alle Kosten – vom Personalaufwand bis zu den Räumlichkeiten.

Wo kann ich spenden? In jeder Bank sowie über E-Banking können Sie eine Spende auf das Christkindl-Konto überweisen. IBAN: AT94 2032 0000 0011 1790. Der OÖN-Ausgabe am Samstag, 27. November, wird zudem ein Erlagschein beigelegt.

Ist die Spende steuerlich absetzbar? Ja. Wir benötigen dazu Ihren Vor- und Nachnamen und Ihr Geburtsdatum. Diese Daten werden Anfang 2022 an das Finanzamt weitergeleitet und automatisch in Ihrem Steuerakt berücksichtigt.

An wen können sich Firmen und Institutionen zum Spenden wenden? Per Mail an v.gabriel@nachrichten.at. Spenden ab 2000 Euro werden landesweit mit Foto veröffentlicht. Bei Spenden bis 1999 Euro erscheinen die Fotos in den Lokalausgaben.

Hilfe in der Not

Unfälle, schlimme Diagnosen, plötzliche Todesfälle – und dann noch finanzielle Sorgen. Das OÖN-Christkindl lässt die Oberösterreicher in solchen Situationen nicht allein. Wer unverschuldet in Not geraten ist, kann bis einschließlich Sonntag, 28. November, um Unterstützung ansuchen. Das Formular steht unter www.nachrichten.at/christkindl zum Herunterladen bereit. Zusätzlich benötigt das Christkindl-Team aktuelle Nachweise über das Haushaltseinkommen. Jedes Hilfsansuchen wird gründlich geprüft, damit die Spendengelder tatsächlich bei Notleidenden im Land ankommen.

Die Anträge werden – nur mit unterschriebener Datenschutzerklärung – per Mail (christkindl@nachrichten.at), per Post (OÖN, z. Hd. Christkindl-Redaktion, Promenade 23, 4010 Linz) und per Fax (0732 / 78 05-569) entgegengenommen.

Aus Zeitgründen kann keine Auskunft über den Status des Antrags gegeben werden. Wir bitten um Verständnis!

 

  • 961.903, 87 Euro sind zwischen April 2020 und März 2021 am Christkindl-Konto eingegangen – ein bisheriger Spendenrekord.
  • 141 Großspender, das sind heimische Unternehmen und Vereine, haben im Vorjahr einen wertvollen Beitrag geleistet, um helfen zu können. Sie haben in Summe 392.150 Euro gespendet.
  • 537 Familien aus Oberösterreich konnten dank der Spenden unterstützt werden.
  • 57 Jahre gibt es die OÖN-Weihnachtsaktion bereits. Seither werden Jahr für Jahr Spenden gesammelt und an hilfsbedürftige Landsleute verteilt. Die Kosten für die Abwicklung trägt zur Gänze das Medienhaus Wimmer, jeder Cent geht an Menschen in Not.
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26. April 2024