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Wie zukunftsfit bin ich in meinem Job?

LINZ. Forscherin sieht hohes Maß an Eigenverantwortung für Erwerbstätige.

Jutta Rump, Forscherin Bild: BUA

"Man bemüht sich redlich, sein Auto immer zum Service zu bringen und beim kleinsten Scheppern steht es in der Werkstatt. Aber hält man seine individuelle Arbeitskraft genauso gut in Schuss?" Diese Frage stellte Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability an der Hochschule Ludwigshafen.

Die Forscherin hielt diese Woche in Linz den Hauptvortrag bei einer Expertentagung der Business Upper Austria zum Thema Zukunft und Anforderungen des Arbeitsmarktes.

Rump hält viel von der individuellen Zukunftsfestigkeit jedes Arbeitnehmers (siehe auch nebenstehende Checkliste): Diese drehe sich um das Dreieck aus Kompetenz/Qualifikation, Gesundheit und Motivation/Identifikation. Sie betont die Eigenverantwortung, die Qualifikation auf hohem Niveau zu halten: "Eine Entwicklung ist unaufhörlich und wird sich noch verstärken: Der Arbeitsmarkt ist wissensintensiv."

Raufen um die Guten

Rump sieht ein Zeitalter der Polarisierung: Auf der einen Seite bestens qualifizierte Mitarbeiter, auf der anderen sehr schlecht qualifizierte – noch dazu viele Junge. Um die gut Ausgebildeten rauften sich die Unternehmen – das bei einer ungünstigen demografischen Entwicklung, die von einem Fachkräftemangel ausgeht. Wie berichtet, fehlen im Jahr 2020 26.000 Fachkräfte allein in Oberösterreich.

Aber nicht nur auf die Jungen schaut Rump genauer hin: Auch die Erfahrenen haben ihre Aufgaben wahrzunehmen: Dass die Erwerbstätigen länger im Arbeitsprozess bleiben, sei längst Realität. Früher habe gegolten: Was man bis 45, 50 nicht geschafft hat, schafft man im Berufsleben nicht mehr. Man "richtete sich ein" am Arbeitsplatz, Routine kehrte ein, die paar Jahre zur (Früh)Pension ließen sich so gut bewältigen.

Das sei aber vorbei, wenn man bis 65 arbeitet. Die bedrohliche Konsequenz für die Firmen: Wenn es sich ein Mitarbeiter für 15, 20 Jahr "einrichtet", dann sei das auch ein enormer Schaden fürs Unternehmen.

Rump sieht das Personalmanagement gefordert, dir richtigen Rahmenbedingungen die älteren Arbeitnehmer zu schaffen. Es sei nämlich wissenschaftlich überhaupt nicht bewiesen, dass die Leistungsfähigkeit und Produktivität im Alter abnehmen, wenn das Umfeld passe.

"Weiterbildung auch mit 50 lohnt, das muss sowohl in die Köpfe der Mitarbeiter als auch der Unternehmer. Es fordert ein echtes Umdenken von Mustern, die seit 50 Jahren geprägt sind", so die Forscherin.

 

Diese Fragen sollten Sie sich stellen

  • Kenne ich mein persönliches Stärken-Schwächen-Profil?
  • Welche beruflichen Anforderungen werden heute und in Zukunft an mich gestellt?
  • Wie stark beachte ich bei meinen Weiterbildungen den Arbeitsmarkt und meine Stärken?
  • Wie flexibel bin ich bezüglich Arbeitsinhalt und -ablauf?
  • Wie kann ich kontinuierlich an meiner Beschäftigungsfähigkeit arbeiten?
  • Welche Möglichkeiten gibt es in meinem Arbeitsumfeld?
  • Welche Möglichkeiten gibt es in meinem privaten Umfeld?

 

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Artikel 11. Juli 2015 - 00:04 Uhr
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