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Zufall führte Regie: Welser als Hotelier in Barcelona

BARCELONA/WELS. Eine Karriere, die weitgehend dem Zufall geschuldet ist, hat der Welser Jürgen Hutterer gemacht. Der Speditionskaufmann betreibt seit 2012 sein eigenes Hotel.

Mehr als sieben Millionen Touristen besuchen im Jahr die Metropole Barcelona. Bild: : Colourbox, privat

Der 38-Jährige hat die Lehre zum Speditionskaufmann absolviert und jahrelang in der heimischen Industrie gearbeitet. Dass er heute sein kleines, aber feines Boutique-Hotel im Herzen von Barcelona betreibt, war alles andere als geplant.

Die Wirtschaftskrise nahm gerade ihren Lauf, als der Welser Ende 2008 für ein österreichisches Pharmaunternehmen nach Barcelona übersiedelte. Dort lernte er bei einem Abendempfang einen österreichischen Architekten und dessen spanische Frau kennen, die ihm von einem gerade umgebauten Hotel erzählten. Bei der Besichtigung des Gebäudes wurde dem 38-Jährigen schlagartig klar, was er wollte: Ebenso ein gediegenes Stadthaus, das er zu einem Hotel umfunktionieren würde.

Gemeinsam mit seinem spanischen Geschäftspartner machte er sich auf die Suche: "Es hat ein Jahr gedauert, bis wir eine geeignete Immobilie gefunden hatten", erzählt Hutterer. Er mietete drei Etagen des Hauses im Stadtviertel Eixample und begann mit der Renovierung.

"Gleich bei der ersten Baustelle ist einiges schief gelaufen." Die Baufirma ging in Konkurs. Zudem wurden billige Materialien verwendet, sodass noch vor der Eröffnung der erste Kabelbrand ausgelöst wurde.

"Am Tag der Eröffnung selbst hatten wir dann weder Strom noch warmes Wasser." Um die ersten Gäste, eine Wiener Familie, nichts merken zu lassen, wurde für den Strom eine Straßenlaterne angezapft und das Warmwasser über einen Gartenschlauch vom Nachbarn hereingeleitet. "Zum Glück war das Wetter zu schön, sodass sie viel unterwegs waren und nichts mitbekommen haben", erzählt Hutterer.

Mittlerweile sind alle Mängel behoben und der Jungunternehmer kann über den holprigen Start lachen. In zwei weiteren Etappen wurde sein Boutique-Hotel Mihlton Barcelona erweitert, sodass ab Herbst 22 Zimmer zur Verfügung stehen. "Wir haben eine Jahreauslastung von 89 Prozent und eine Gewinnmarge von zwölf Prozent." Gemäß seinem strengen Businessplan will Hutterer in drei Jahren eine Million Euro Umsatz machen.

Größtes Problem sei, geeignete Arbeitskräfte zu bekommen. "Leute, die eine ordentlich abgeschlossene Tourismusausbildung haben – vergleichbar einer Lehre in Österreich – gibt es hier nicht." Was er noch aus Österreich vermisst: "Unsere traditionelle Nachspeisenküche und einen guten Sommerg’spritzen."

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Artikel Susanne Dickstein 30. Mai 2015 - 00:04 Uhr
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