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Frau Schilds Lächeln für Manager?

Seminar: Der Mentalcoach der Weltcup-Siegerin und anderer Top-Athleten erklärt in der Limak, was Manager von Top-Athleten lernen können.

Marlies Schild, ziemlich prozessorientiert Bild: Reuters

Er war der Mentalcoach von Marlies Schild, Sonja Nef, Martina Ertl und Ludwig Paischer und stellte die Black Wings erfolgreich auf ihren Angstgegner aus Znaim ein. Thomas Wörz ist Psychotherapeut und referiert für die Limak Business School am 14. und 15. November am Traunsee vor Spitzenmanagern, was diese von Top-Athleten lernen sollen (Information auf limak.at). Im Gespräch mit den OÖNachrichten erklärt Wörz auch, warum Marlies Schild lächelnd erfolgreich war.

 

OÖNachrichten: Herr Wörz, was können Manager von Spitzensportlern lernen?

Wörz: Spitzensportler haben einen inneren Spannungsregler. Sie können Nervosität zurücknehmen, aber auch Spannung aufbauen. Und sie können auch abschalten, Fehler, aber auch Schiedsrichterentscheidungen wegstecken.

Das heißt, Sie betreuen keine Fußballer.

Wörz (lacht): Nein, im Ernst. Spitzenleute hängen nicht am Vergangenen. Und sie sind fähig zu mentalem Probehandeln im Kopf. Es gibt ergebnisorientierte Menschen, die wollen nur gewinnen und denken am Start schon an das Danach – die Siegerehrung. Die wirklich guten Sportler sind aber prozessorientiert. Sie konzentrieren sich auf die Aufgabe, im besten Fall freuen sich gute Skifahrer, mit der Piste eins zu werden.

Wie Marlies Schild, die oft lächelnd siegte.

Die eigentlich sehr ergebnisorientiert war, aber sich super umgestellt und viele Läufe genossen hat.

Sie schreiben in Ihrem Buch auch, dass Angriff die beste Verteidigung sei. Was heißt das, auf den Alltag bezogen?

Dass man sich Ängsten stellen und ihnen nicht ausweichen sollte. Bestes Beispiel war Hermann Maier in Nagano, der nach seinem Horrorsturz Olympiasieger wurde.

Wie stellt man sich der Angst?

Indem man schon vorher überlegt, welche Probleme man bekommen könnte und wie man darauf reagiert. Wenn ich bei nassem Wetter laufen gehe und Angst vor dem Umknicken habe, muss ich vorab überlegen, wie ich im Fall des Falles reagiere. Man wird dadurch viel lockerer.

Sie unterrichten auch Lachyoga und propagieren Lachen als heilsam. Was passiert in einem Betrieb, in dem nicht mehr gelacht wird?

Es wird schwierig. Für das Klima ist der Spaßfaktor sehr wichtig. Es gehört zur Motivation dazu wie eine Aufgabe, die Verantwortung und Selbstverwirklichung verspricht.

 

Zur Person

Thomas Wörz ist Psychotherapeut und Sportwissenschaftler. Er war selbst Spitzen-Leichtathlet und im Viererbob Olympiateilnehmer (Calgary) und Vize-Weltcup-Sieger. Als Mentalcoach betreute er Weltklassesportler wie Marlies Schild, Fritz Strobl und Judoka Ludwig Paischer. Sein Bestseller „Die mentale Einstellung“ wird derzeit neu aufgelegt.

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Artikel Dietmar Mascher 27. September 2014 - 00:04 Uhr
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