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Rollentausch für junge Arbeitslose

LINZ. Theaterprojekt verhilft Jugendlichen zu Kompetenzen für das Berufsleben.

Arbeitslose Jugendliche proben für das Theaterstück „Arrabbiata“. Bild: Bfi

Schauspielen lernen, um einen Job zu finden. Das ist das Ziel eines neuartigen Arbeitsmarktprojektes, an dem 31 Jugendliche teilnehmen. Das Projekt „Rollentausch – Die Welt ist Bühne“ will die Jugendlichen in den Arbeitsmarkt integrieren.

„Unser Ziel ist es, dass mindestens 45 Prozent der Teilnehmer drei Monate nach Kursende in einem Dienstverhältnis stehen“, sagt AMS-Landesgeschäftsführerin Birgit Gerstorfer. Der Rest wird so lange begleitet, bis der Einstieg ins Arbeitsleben geglückt ist.

Die mittlerweile noch 27 jungen Frauen und Männer – vier wurden bereits vermittelt – sind durchschnittlich 19 Jahre alt. 80 Prozent von ihnen haben Migrationshintergrund. Mit dem Schauspielprojekt sollen mehrere Ziele erreicht werden: Durch das Rhetoriktraining werde die deutsche Sprache geschult, die Persönlichkeitsarbeit stärke das Selbsthilfepotenzial und der Auftritt auf der Bühne erhöhe die Selbstsicherheit. Daneben werden Basis-Kompetenzen vermittelt wie Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit und Kollegialität.

„Die Teilnehmer werden in vielen Bereichen geschult, die für eine erfolgreiche Integration am Arbeitsmarkt wesentlich sind“, sagt Gerstorfer. Es geht darum, die Jugendlichen zu motivieren, selbst aktiv zu werden. Konkrete arbeitsmarktorientierte Maßnahmen wurden in den Stundenplan eingebaut: In Einzel- bzw. Gruppencoachings werden die Teilnehmer von einer Sozialpädagogin dabei begleitet, Bewerbungsunterlagen zu erstellen, im Internet nach Firmen und Jobs zu recherchieren sowie Strategien für ihren Berufsstart zu entwickeln.

Der Opernsänger und Regisseur Edmund Emge, Initiator und künstlerischer Leiter des Projekts, hat mit solchen Projekten Erfahrung. Eines führte er in Vorarlberg durch, ein weiteres in Kärnten, dieses ebenfalls mit Jugendlichen. Von dieser Gruppe sind heute seiner Aussage nach mindestens 80 Prozent in einem Arbeitsverhältnis. Projektabschluss war im Dezember 2011.

„Es ist erstaunlich, wie viel man aus Schauspiel-Laien herausholen kann. Binnen weniger Wochen wird von den Grundlagen der Schauspielerei über Improvisation bis zum Selbststudium alles probiert. Die Fortschritte sind enorm. Aber wir haben mit dieser Gruppe auch Glück gehabt“, berichtet Emge. Sein Team besteht aus professionellen Choreografen, Schauspielern und Tanzpädagogen.

Projekte dieser Art werden seit einigen Jahren erfolgreich in Deutschland unter dem Titel „Projektfabrik“ umgesetzt. Aber auch in Oberösterreich war dieser Lehrgang nicht der letzte. In Wels startete „Rollentausch“ bereits, im Herbst beginnt ein Kurs in Steyr.

Arrabbiata „Live“

Inhalt: Drei Geschwister erben nach dem Tod ihres Vaters ein Hotel in Italien. Dort müssen sie einen Monat gemeinsam verbringen, um das Erbe antreten zu können. Mit gemischten Gefühlen begeben sie sich auf die Reise. Schöne Frauen, verängstigte Mafiosi und mürrische Österreicher treffen aufeinander. Das führt zu Verwirrung und einem überraschenden Ende.

Termine: Am 29. Mai, 19.30 Uhr, findet im Volkshaus Ebelsberg die Premiere statt. Weitere Vorstellungen sind am 30. und 31. Mai, gleiche Zeit, gleicher Ort.
 

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Artikel Verena Halvax 19. Mai 2012 - 00:04 Uhr
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