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Alles auf Schiene bringen

Gleisbautechnik wurde im Juni 2016 vom Ausbildungsversuch zum unbefristeten Regellehrberuf umgewandelt.

Von Julia Berger (Sonderthemen-Redaktion), 08. Oktober 2016 - 00:04 Uhr

Gleisanlagen für Eisenbahnen und sonstige Schienenfahrzeuge (Bergbahnen, Straßenbahnen) ist das Spezialgebiet der Gleisbautechniker. Sie errichten den Unterbau (Dämme, Brücken) sowie den Oberbau (Gleisbett und Gleis), verlegen die Schwellen und montieren Gleise und Weichen sowie verschiedene Zusatzeinrichtungen (Gleisabschlüsse, Schienenausziehvorrichtungen, Steuerungs- und Sicherungsvorrichtungen). Weiters fallen die Herstellung von Eisenbahnübergängen und -kreuzungen in ihr Aufgabengebiet und auch die Kontrolle und Wartung der Gleis- und sonstigen Bahnanlagen obliegt den Gleisbautechnikern.

Gleisbautechniker sorgen für die Lagerung und den Transport der benötigten Materialien. Sie führen Vermessungsarbeiten durch und sorgen für die Einhaltung der einschlägigen Sicherheits- und Umweltschutzbestimmungen. Bei allen diesen Arbeiten setzten die GleisbautechnikerInnen moderne Baumaschinen sowie spezielle Gleisbau- und Gleisüberwachungsmaschinen ein.

Da das Schienennetz sehr weit verzweigt ist, müssen Gleisbautechniker an verschiedenen, oft wechselnden Baustellen arbeiten. Damit der Bahnbetrieb durch die Bau- und Wartungsarbeiten nicht gestört wird, müssen diese meist unter hohem Zeitdruck sehr rasch in den kurzen Zugpausen, in den verkehrsarmen Zeiten oder in der Nacht erledigt werden. Die strengste Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen ist dabei stets oberstes Gebot.

Anforderungen

Mitbringen sollte Gleisbautechniker einen kräftiger Körperbau, physische Ausdauer und körperliche Wendigkeit. Außerdem sind ein gutes Gleichgewichtsgefühl und Handgeschicklichkeit sowie eine gute Augen-Hand-Koordination für das Ausüben des Berufes von Vorteil. Die Haut sollte eher unempfindlich sein, da man mit verschiedenen Baumaterialien, Schmiermitteln etc. in Kontakt kommt. Räumliche Vorstellungsfähigkeit und technisches Verständnis sind ebenso gefragt wie Organisationstalent und rasche Reaktionsfähigkeit. Eine generelle Lernfähigkeit hilft dabei, sich rasch auf die Erfordernisse unterschiedlicher Baustellen einzustellen. Durch regelmäßige Weiterbildung kann man sich über neue Methoden im Gleisbau auf dem Laufenden halten.

Karriere am Schienennetz

Der größte Teil der österreichischen Gleisbautechniker arbeitet bei der ÖBB oder anderen Bahngesellschaften sowie bei privaten Tiefbauunternehmen, die auch im Gleisbau tätig sind. Derzeit wird in Österreich viel in die Schienen-Infrastruktur investiert (z.B. Zentralbahnhof in Wien, Ausbau der Westbahnstrecke usw.), sodass gute Ausbildungs- und Beschäftigungs-chancen vorhanden sind.

Aufstiegsmöglichkeiten für Gleisbautechniker sind z.B. Positionen wie Vorarbeiter, Partieführer, Werkmeister, Polier oder Bauleiter. Die Möglichkeit einer selbstständigen Berufsausübung besteht für Gleisbautechniker im Gewerbe "Baumeister, Brunnenmeister" (Voraussetzung: Befähigungsprüfung nach mehrjähriger fachlicher Tätigkeit, davon zwei Jahre in leitender Stellung). Weiters können Gleisbautechniker Teilgewerbe (Voraussetzung: Lehrabschlussprüfung) in "Betonbohren und -schneiden" und "Erdbau" (zusätzlich Nachweis einer mindestens zweijährigen fachlichen Tätigkeit erforderlich) ausüben.

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