Tierschutzverein zeigte 81-Jährigen an, der Katze erschießen wollte

Von nachrichten.at (fer)   01.August 2012

"Erfahrungsgemäß wird nicht viel passieren", schildert Harald Hofner, der Obmann des Dachverbandes der Oberösterreichischen Tierschutzorganisationen im Gespräch mit nachrichten.at. Die beiden Anzeigen Anfang der Woche gegen den Altbauern, der seine Katze umbringen wollte, sollen in erster Linie "Aufmerksamkeit erregen in der Öffentlichkeit" (Anzeige wegen Tier-Euthanasie, Anzeige wegen Nicht-Kastrierens von freilaufenden Katzen).

"Vor allem am Land wird mit Katzen umgegangen als würde es keine Gesetze geben", berichtet Hofner. Seiner Ansicht nach sind die Behörden oft nicht in der Lage, zu reagieren, oder auch gar nicht bereit dazu.

"Hinter verschlossenen Türen passiert viel", weiß Hofner aus Erfahrung. "Dass viele Bauern die Jungkatzen kurz nach der Geburt umbringen, ist gang und gebe, jeder weiß es, keiner unternimmt was". Ebenso ist das Thema Kastration laut Hofner vor allem am Land immer noch kein Thema. "Laut Gesetz müssen alle, - auch die Bauern -, ihre Katzen kastrieren lassen".

Das Land Oberösterreich unterstützt das zur Zeit laufende Projekt zur Kastration von Streuner-Katzen. Fast alle Oberösterreichischen Tierschutzorganisationen arbeiten hier zusammen. Die Organisationen übernehmen mit Hilfe des Landes die Kosten für die Kastration der Tiere - rund 80 Euro für Katzen und rund 40 Euro für Kater. Außer der Kastration bekommen die Tiere einen Chip und eine Tätowierung.

Was vielen nicht bekannt ist: "Bei einer Anzeige wegen Nicht-Kastrierens einer freilaufenden Katze können Strafen von bis zu 7.000 Euro verhängt werden", erklärt Hofner. "Sicher auch mit ein Grund, warum unkastrierte Katzen, die im Tierheim landen, nicht mehr abgeholt werden", mutmaßt Hofner.