Mühlviertler Hai-Opfer wird am Wochenende beigesetzt

25.März 2014

Wieso der Fritz? Das kann doch gar nicht wahr sein! Das ist die Reaktion der meisten Menschen in Hofkirchen im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach), die Friedrich Burgstaller (66) gekannt haben. Wie berichtet, ist der beliebte Pensionist am Wochenende einer Haiattacke zum Opfer gefallen. Im brusttiefen Wasser vor Port St. Johns musste Ehefrau Margit das Unglück mitansehen. "Die Margit ist eine gestandene, sehr starke Frau", sagt Hofkirchens Bürgermeister Martin Raab. Eine ihrer Töchter und ihre Schwägerin haben sich auf den Weg nach Südafrika gemacht, um der Hinterbliebenen in diesen schweren Tagen beizustehen. Der Zusammenhalt ist ein Markenzeichen der Familie Burstaller.

Warum ging Fritz dort baden?

"Auch Mitarbeiter der österreichischen Botschaft helfen bei den Formalitäten." Laut dem Ortschef wird Margit Burgstaller morgen, Mittwoch, zurückerwartet. "Am Wochenende soll das Begräbnis stattfinden", sagt Raab. Viele Menschen würden sich laut dem Bürgermeister fragen, warum Fritz Burgstaller ausgerechnet an diesem gefährlichen Strandabschnitt und trotz Warnschilder baden gegangen ist. "Das Bild, das diesbezüglich in manchen Medien gezeichnet wird, stimmt überhaupt nicht. "Der Fritz war kein Draufgänger." Im Gegenteil. Der Vollblut-Sportler und ehemalige VP-Lokalpolitiker sei ein besonnener und sorgfältiger Mensch gewesen. "Er war zwar beim Sport ehrgeizig, hat sich aber beispielsweise beim Skifahren zurückgenommen, um sich ja nicht vor der Südafrika-Reise noch zu verletzen", sagt der Bürgermeister.

In Gesprächen mit betroffenen Gemeindebürgern falle dieser Tage immer wieder die Frage, wie hart und ungerecht das Schicksal in diesem Fall zugeschlagen habe. "Das Begräbnis ist für das Verarbeiten dieses tragischen Unfalls deshalb sehr wichtig", sagt Raab.

"Tatsächlich ist statistisch gesehen die Möglichkeit, von einem Auto überfahren oder von einem Dachziegel erschlagen zu werden viel höher", sagt Meeresbiologe Universitätsprofessor Gerhard Herndl von der Uni Wien. Er ist auch Taucher und seit drei Jahrzehnten als Forscher auf den Weltmeeren unterwegs.

"Haie fallen im Normalfall keine Menschen an. Es gebe auch keine Haiarten, die auf Menschen als Beute spezialisiert wären. "Dazu sind wir Menschen viel zu selten im Wasser." Allerdings würden auch große Haie in Küstennähe jagen. "Da haben es die Räuber vor allem auf Robben abgesehen, und da kann es manchmal zu tödlichen Verwechslungen kommen," sagt Herndl. Selbst eine Art Probebiss habe meistens schon fatale Folgen. "Mir ist selbst bei meinen unzähligen Tauchgängen noch nie ein großer Hai nahe gekommen. Ich würde allerdings an besagtem Strandabschnitt in Südafrika nicht schwimmen gehen", sagt Herndl. (dunst)