Klimastatusbericht: So extrem war das Wetter 2023
WIEN. Das vergangene Jahr begann und endete in Österreich viel zu warm, zudem war 2023 von häufigen Niederschlägen und hohen Niederschlagsmengen wie auch durch ausgedehnte Wärmephasen geprägt, wie es im aktuellen Klimastatusbericht heißt.
"Extremwetterereignisse nehmen zu, richten große Schäden an und stellen die Menschen vor enorme Herausforderungen", wurde Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einer Aussendung anlässlich der Publikation des Berichts zitiert.
Der Klimastatusbericht, der jährlich im Auftrag des Klima- und Energiefonds und der Bundesländer erstellt wird, dokumentiert unter anderem großflächige und lang anhaltende Starkniederschlagsereignisse im August in weiten Teilen des Landes, besonders im Süden. Diese hätten nicht nur enorme Schäden verursacht, sie zeigen zudem in Kombination mit den veränderten Rahmenbedingungen (z.B. geschwächte Schutzwälder durch Borkenkäfer), dass Klimawandelanpassung notwendig sei.
"Anpassung ist notwendig"
"Die Klimabilanz 2023 zeigt, dass es notwendig ist, sich so gut wie möglich an die bereits vorhandenen und zukünftig zu erwartenden Auswirkungen anzupassen. Nicht nur das Schadensausmaß, sondern auch das Gefahrenpotenzial für die Bevölkerung steigt an. Im vergangenen Jahr sahen wir dies leider viel zu oft: Menschen, die in Not geraten sind, die evakuiert werden mussten oder von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten wurden. Anpassungsmaßnahmen und Klimaschutz sind nicht nur für die Land- und Forstwirtschaft, die stark von den Wetterextremen betroffen ist, sondern auch für die Versorgungssicherheit der Bevölkerung ein absolutes Muss und dringend notwendig", betonte Herbert Formayer, wissenschaftlicher Leiter des Berichts und Professor am Institut für Meteorologie und Klimatologie (Boku).
In den Monaten Mai, Juni und Juli zogen zahlreiche Gewitter mit Starkregen, Sturmböen und Hagel über das Land. Am 11. Juni kam es aufgrund des aufgetauten Permafrosts in der Silvrettagruppe zu einem Bergsturz; nach dem Abbruch von 1.000.000 Kubikmeter Gesteinsmassen ist der Südgipfel des Fluchthorns seither um rund 20 Meter niedriger. Anfang August verursachten dann Niederschläge im Süden Österreichs unzählige Schäden in Form von Überschwemmungen, Hochwasser Murenabgängen und Erdrutschen sowie hohen See- und Grundwasserspiegeln. In Kärnten mussten in 66 von 132 Gemeinden Personen evakuiert werden.
16.000 Feuerwehrleute im Einsatz
In der Steiermark kam es durch die tagelangen Niederschläge zu 280 Erdrutschen. Knapp 1.000 Feuerwehren waren mit 16.000 Feuerwehrmännern und -frauen mehr als 6.000-mal im Einsatz. Insgesamt wurden in der Zeit von 3. bis 6. August Gesamtschäden von über 100 Million Euro verzeichnet. Von den großen Regenmengen profitiert hat der Neusiedlersee, der als flacher Steppensee auf ausreichend Niederschlag angewiesen ist.
Die beiden darauffolgenden Monate September und Oktober gingen dann gemeinsam als "wärmster Herbst" in die Messgeschichte ein. Über das Jahr traten vier Hitzewellen auf - zwei davon dauerten mit bis zu 18 (Juli) bzw. 16 Tagen (August) ungewöhnlich lange an. Im österreichischen Flächenmittel fiel über das Jahr mit 1.275 mm um 21 Prozent mehr Niederschlag, es war also nicht nur heiß, sondern es hat auch viel geregnet. Was die Niederschlagssummen betrifft, wurden speziell im November und Dezember im Flächenmittel einige neue Bundeslandrekorde aufgestellt. Das Jahr endete mit dem Sturmtief "Zoltan", das in fast allen Landesteilen für beschädigte Dächer, Stromausfälle und blockierte Straßen und Bahnverbindungen sorgte.
Der jährlich erscheinende Klimastatusbericht Österreich wird im Auftrag des Klima- und Energiefonds sowie aller neun Bundesländer durch das Climate Change Centre Austria (CCCA) in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur (Boku) und Geosphere Austria - Bundesanstalt für Geologie, Geophysik, Klimatologie und Meteorologie erstellt. Er zeigt, welche Anpassungsmöglichkeiten und Handlungsoptionen zur Verfügung stehen, um negative Folgen in den am stärksten betroffenen Bereichen zu verhindern oder abzumildern.
Dass man gegen den Klimawandel vorgehen muss, sollte außer Diskussion stehen.
Die erlaubte Frage ist aber: wie?
Mit verlogenem Aktivismus, Panikmache, Verunsicherung, Zerstören der Wirtschaft durch Hau-Ruck-Aktionen mit abwechselnden Förderungen und Schlechtreden von Branchen und Produkten etc. geht es nicht wirklich gut und nachhaltig. Irgendwann machen die Bürger nicht mehr mit.