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Wohnkosten 2012 bis 2022 weniger gestiegen als Haushaltseinkommen

Von nachrichten.at/apa, 31. Mai 2023, 11:38 Uhr
Bild: OÖN-Grafik

WIEN. Die Steigerungen der Wohnkosten im allgemeinen und der Mieten im Besonderen sind angesichts der hohen Inflation ein großes Thema.

Zumindest von 2012 bis 2022 sind die Wohnkosten aber sogar etwas weniger gestiegen als die verfügbaren Haushaltseinkommen, sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Mittwoch in Wien vor Journalisten. Es gebe auch keine Indikatoren, dass sich das in nächster Zeit ändern wird.

Im Schnitt geben Österreichs Haushalte etwa 16 Prozent ihres Einkommens für Wohnen aus. Es gibt aber einen riesigen Unterschied zwischen Hauseigentümern und Mietern. Während erstere nur zehn Prozent ihres Einkommens für das Wohnen ausgeben, ist es bei Mietern etwa ein Viertel. Die Daten zeigen, dass Wohnen im Eigentum auch unter Berücksichtigung der Finanzierungskosten wesentlich günstiger kommt als Mieten.

Mieter zahlen rund ein Drittel mehr

Eigentümer hatten in den letzten zehn Jahren nur geringe Wohnkostensteigerungen, während Mieterinnen und Mieter mit freien Verträgen nun knapp ein Drittel mehr bezahlen als 2012. In absoluten Zahlen waren es 2022 für Hauseigentümer nur 430 Euro monatlich, für Wohnungseigentümer 479 Euro. Hauptmieter müssen hingegen monatlich mit 774 Euro rechnen. Zu den Wohnkosten zählen neben Miete bzw. Kredit auch Betriebs-, Energie- und Instandshaltungskosten sowie Müll- oder Wassergebühren. Ein statistischer durchschnittlicher Hauptwohnsitz hatte in Österreich 102 Quadratmeter.

Thomas dämpft auch Hoffnungen, dass eine Mietpreisbremse die Inflationsrate spürbar senken könnte. Der Anstieg der Mieten habe 2022 nur 0,05 Prozentpunkte zur Inflationsrate beigetragen, da Mieten nur ein kleines Gewicht im Warenkorb haben. Langsamere Anstiege könnten zwar für einzelne Haushalte entscheidend sein, würden aber den Verbraucherpreisindex kaum bewegen. Trotzdem geht die Statistik Austria davon aus, dass Mieten mit Anpassungsklausel ab 3 Prozent Inflation bis zu drei Mietsteigerungen im Jahr haben, bei Anpassungsklauseln bei fünf Prozent sind es gut zwei Anpassungen.

Nur eine stärkere Bautätigkeit könne auf Dauer zu niedrigeren Mieten führen, so Thomas - auch weil die Bevölkerung weiter steigt und damit die Nachfrage nach Wohnraum.

Mieten steigen erst mit Zeitverzögerung

Zugleich sei aber auch zu bedenken, dass Mieten erst mit einer Zeitverzögerung steigen, da Indexsprünge in den Verträgen erst nach Erreichen einer gewissen Teuerung wirksam werden. Es seien durch die Inflation 2023 weitere spürbare Anpassungen zu erwarten. Dementsprechend seien auch 2023 mehr Mieterinnen und Mieter mit Zahlungsverzügen und mehr Räumungen zu befürchten, sagte Regina Fuchs, Leiterin der Direktion Bevölkerung der Statistik Austria, in der gemeinsamen Pressekonferenz.

Sehr deutlich wird aus den statistischen Daten, dass lange Mietverträge für Mieterinnen und Mieter günstiger sind. "Die Mietvertragsdauer ist der wichtigste Einflussfaktor auf die Miethöhe insgesamt", so Fuchs. Während in Österreich bei Verträgen die jünger als zwei Jahre sind Miete plus Betriebskosten zusammen 10,5 Euro pro Quadratmeter ausmachen, sind es bei Verträgen die schon über 30 Jahre laufen nur 5,75 Euro. Im Schnitt aller Verträge sind 8,7 Euro zu zahlen. Auch Verträge mit einer Laufzeit unter fünf Jahren kommen teurer zu stehen als der Durchschnitt, längere Verträge führen zu unterdurchschnittlichen Kosten.

Neben der Mietdauer sind es das Segment (Gemeindewohnung, Genossenschaft oder freie Miete) und die Region, die für die Kosten von Mietwohnungen entscheidend sind - je weiter im Westen desto teurer.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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neuwirw (2 Kommentare)
am 31.05.2023 18:12

"Im Schnitt geben Österreichs Haushalte etwa 16 Prozent ihres Einkommens für Wohnen aus." Was soll diese Aussage?

Einkommensverteilung in Österreich: 50 % verdienen weniger als 30.800 € und 50 % verdienen mehr. Das mittlere Brutto­jahres­gehalt (Median) aller Arbeitnehmer in Österreich liegt bei 30.635 €.
30.800 EUR laut Brutto-Netto-Rechner (https://finanzrechner.at/) => Netto-Einkommen von rund 1.740,00 EUR (10,40 EUR pro Normalstunde) und bei 14 Bezügen pro Jahr rund 24.350,00 EUR.

Nehmen wir nun "nur" eine 50 m²,Wohnung, 8,7 EUR m², ergibt "im Schnitt" 435 EUR pro Monat. 24.350 EUR / 12 => 2029,20 EUR => 21,4 %.
Ich kenne in meiner Region keine Wohnung unter 10 EUR/m² Mietkosten (ohne Betriebskosten) => 24,6 %.

Dieser Artikel bzw. die Aussagen von Regina Fuchs, Leiterin der Direktion Bevölkerung der Statistik Austria sind für das Thema Ausgaben für das Wohnen in Österreich, zumindest die Mehrheit der Arbeitnehmer betreffend, absolut entbehrlich.

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Peter1983 (2.250 Kommentare)
am 31.05.2023 16:06

Der marginal geringere Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen mag ganz nett sein. Beim Eigentum sei zudem erwähnt, dass die Finanzierungskosten dank niedriger Zinsen sehr, sehr günstig waren (Eigenmittel und fixer Zinssatz vorausgesetzt). 2023 wird diese Rechnung anders aussehen, da die teils spürbar gestiegenen Finanzierungskosten erst heuer durchschlagen werden.

Miete bzw. Anschaffungskosten für Wohneigentum sind für viele Menschen jedoch dennoch gefühlt so teuer wie noch nie.

Betrachtet man das ganze Bild wird man feststellen, dass die Energie- als auch Lebenskosten in Relation deutlich höher sind als noch vor 10 Jahren...

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2good4U (17.368 Kommentare)
am 31.05.2023 15:38

Der Durchschnitt ist halt leider oft nicht aussagekräftig.

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oblio (24.740 Kommentare)
am 31.05.2023 13:15

Pensionisten sehen das zum Großteil etwas anders.

Unsere Wohnung kostete beim Einzug vor 40 Jahren etwa 2 200 Schillinge,
heute etwa, ebenfalls ohne Strom und Gas, etwa um die 700 €, das wären etwa
10 000 Schillinge.
Ich weiß schon, dass immer alles teurer wird, aber diese Erhöhungen kommen
mir doch größer vor als die kleinen Erhöhungen meiner Pension. Die liegen
insgesamt bei etwa sehr knappen 16 %.
Dass daneben auch alles andere, besonders der Warenkorb, der Pensionisten nicht gerecht wird, auch "mit ungerechten Prozentsätzen" teurer geworden ist, ist besonders für Kleinstverdiener ein Schritt für die weitere Öffnung der Einkommensschere!
Das verdanken wir bereits seit Beginn der 2. Republik den diversen Regierungen,
deren Lobby ÖVP, SPÖ und FPÖ, die dahingehend keine Änderungen wollen!

Die wollen doch schon immer, dass die "Armen" arm bleiben und die Reichen
immer Reicher werden!
Gute Lebensqualität nur für bestimmte Gruppen!

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HumpDump (4.732 Kommentare)
am 31.05.2023 12:38

Nüchtern betrachtet ist oft andes als subjektiv und emotional.

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