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Wo die Industrie der Schuh drückt: "Haben uns aus dem Markt gepreist"

Von Elisabeth Prechtl, 09. Jänner 2025, 11:30 Uhr
Perg erlebt zweithöchsten Anstieg der Arbeitslosenzahl
Im Fokus steht dabei die heimische Exportwirtschaft, die rund ein Drittel der österreichischen Wirtschaftsleistung und Arbeitsplätze generiert. Bild: VOLKER WEIHBOLD

WIEN. Die Industriellenvereinigung mahnt von der künftigen Bundesregierung dringende Reformen ein, etwa hinsichtlich Arbeits- und Energiekosten sowie Bürokratie. An den gescheiterten Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos trage man keine Schuld.

"Wir stehen im dritten Jahr der Rezession. Jetzt muss dringend gegengesteuert werden". Der Präsident der Industriellenvereinigung (IV) Österreich, Georg Knill, und Generalsekretär Christoph Neumayer haben am Donnerstag bei einem Pressegespräch in Wien Reformen eingefordert und dies mit drängenden Problemen in der heimischen Industrie begründet: Die Wertschöpfung im produzierenden Bereich sei im Vorjahr um 4,5 Prozent gesunken, die Arbeitslosigkeit im Jahresvergleich um 17,8 Prozent gestiegen. 

Knill betonte, dass für die globale Wirtschaft heuer ein Wachstum von drei Prozent erwartet werde und es in einigen Ländern dynamische Wachstumsraten gebe. Das gelte aber nicht für Österreich. Die Wettbewerbsfähigkeit nehme ab, was an zu hohen Kosten auf Arbeit, Energie sowie zu viel Bürokratie liege: "Wir haben uns aus dem Markt gepreist und können am Weltwachstum kaum noch teilhaben." 

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Es sei Aufgabe der kommenden Bundesregierung, gegenzusteuern. Vor allem brauche es eine Senkung der Lohnstückkosten, der Energiekosten und einen Abbau von Bürokratie und Überregulierung. Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo gehen, wie berichtet, für heuer von einem zarten Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent für Österreich aus. Ob dies eintrete, hängt laut IV einerseits von den Entwicklungen in den USA, wo der designierte Präsident Donald Trump etwa neue Zölle angekündigt hat, andererseits von der notwendigen Konsolidierung des Bundesbudgets ab: "Dies darf ausschließlich ausgabenseitig erfolgen. Das zarte Pflänzchen Wachstum darf nicht abgewürgt werden." Es brauche etwa eine zielgerichtete Ausgabenkürzung bei Förderungen und eine Steigerung der Effizienz. 

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung Bild: Apa/Manhart

"Bei anderen bedanken"

Neumayer betonte, dass die Unternehmen im Schnitt 2,5 Prozent ihrer Umsätze in die Umsetzung bürokratischer Vorgaben investieren würden: "Dieses Geld könnte auch in Innovationen gehen." Es brauche eine Bürokratiekostenindex für mehr Transparenz und in weiterer Folge eine gesetzliche Verpflichtung zum Abbau der Auflagen.

Auf die gescheiterten Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos sowie die laufenden Regierungsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP angesprochen, sagte Knill, dass in der Dreiervariante einige Verhandler den Ernst der Lage noch nicht erkannt gehabt hätten. "Anders, als vielfach kolportiert, sind die Verhandlungen nicht an der Industrie und an der Wirtschaft gescheitert", sagte Neumayer, der selber an den Verhandlungen teilgenommen hat: "Man mag sich bei anderen bedanken." Man sehe die Möglichkeit, in den aktuellen Verhandlungen die eigenen Anliegen voranzubringen, werde diese aber auch kritisch begleiten: Österreich sei eine Exportnation, sechs von zehn Euro würden im Ausland verdient. Eine neue Bundesregierung müsse sich auf eine starke Außenpolitik und eine gestaltende Stimme in der EU konzentrieren. An der EU gibt es laut Knill berechtigte Kritik, etwa im Hinblick auf Bürokratie: "Aber diese Dinge muss man innerhalb der EU klären und nicht von außen." 

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Autorin
Elisabeth Prechtl
Redakteurin Wirtschaft
Elisabeth Prechtl

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22  Kommentare
22  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Sonnentag (477 Kommentare)
am 10.01.2025 14:54

Geht es dem Arbeitnehmer schlecht braucht es dem Knill auch nicht gut zu gehen!

Doch ganz einfach?

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elhell (2.715 Kommentare)
am 09.01.2025 16:20

Liebe IV, Euer Freund Pierer ist ein blühendes Beispiel dafür, mehr als selbstbewusst bepreiste Produkte auf den Markt zu hauen und zu jammern, dass die Unselbständigen sowieso zu viel verdienen und für die Unternehmen zu wenig übrig bleibt.
Ihr werdet in der Bevölkerung nicht glaubwürdiger mit Euren Wiederholungen.

Wir produzieren in Europa Qualität und die darf etwas kosten. Aber wenn den Arbeitenden jeder Cent geneidet und alles schlechtgeredet wird, wird Euch niemand etwas abkaufen, dann ist halt der Schund auch China die Wahl.

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Nock1971 (202 Kommentare)
am 09.01.2025 15:19

Da Kickl wird´s scho richt´n gg

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Maxi-milian (828 Kommentare)
am 09.01.2025 15:14

Niedrigere Arbeitskosten werden es allein nicht richten. Und den Unterschied der heutigen Energiekosten im Vergleich zu den Jahren vor Corona kann sich jeder selber anschauen.
Mit Sicherheit würden uns mehr treffsichere Investitionen in Bildung und mehr Innovation helfen. Geld zur Unterstützung von alten Technologien ist verbranntes Geld. An Deutschland sollten wir uns kein Beispiel nehmen. Dort wird viel zu viel Steuergeld für die „alte Industrie“ versenkt.
Billiger als China können wir nicht produzieren. In Österreich produzierte Ware ist uns zu teuer. Um besser zu sein, müssen wir uns extrem engagieren, den Gürtel etwas enger schnallen und Freihandelsabkommen nicht blockieren, auch wenn sich immer irgendeine (laute) Interessengruppe benachteiligt fühlt.

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Hummelbrummel (12 Kommentare)
am 09.01.2025 15:13

Bitte, I war's net!

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Philantrop_1 (677 Kommentare)
am 09.01.2025 14:31

Wagt es jemand e n d l i c h, die selbstschädigenden Russlandsanktionen anzuzweifeln - das würde die in der Industrie essenzielle Energie verbilligen und verloren gegangene Absatzmöglichkeiten zurückzugewinnen...

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elhell (2.715 Kommentare)
am 09.01.2025 16:23

Und wollen Sie das Russengas einfliegen oder was?
Sie glauben auch an das Märchen, das Ihnen die Blauen auftischen mit Happy End, wenn Sie das Kreuzerl richtig setzen, was?

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RUWIE (32 Kommentare)
am 09.01.2025 13:44

Ja, Hr. Knill,
zuerst wurden die Preise erhöht (=Beginn der Inflation und gutes Verdienen der Industrie) , im Folgejahr wurden die Löhne der der Arbeinehmer teilweise der Inflation angepasst, darauf hat die Industrie die Preise wieder kräftig erhöht und damit gut verdient,.... und jetzt plötzlich jammern, dass die Arbeitnehmer daran Schuld hätten,...

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betterthantherest (39.282 Kommentare)
am 09.01.2025 13:35

Die GRÜNE Transformation in der gelebten Praxis.

Wo war Knill als diese katastrophalen Maßnahmen von seiner ÖVP mitbeschlossen wurden?

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Juni2013 (11.867 Kommentare)
am 09.01.2025 13:58

Na geh, das ist ja allerhand.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (31.310 Kommentare)
am 09.01.2025 13:10

Wer hat mehr gekostet: Mitarbeiter oder exponentiell gestiegene Managementgehälter mit Boni?

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Zaungast_17 (27.195 Kommentare)
am 09.01.2025 13:09

Die Rüstungsindustrie legt weltweit zu, wovon das neutrale Österreich kaum profitieren kann und darf!

Die Energiekonzerne und die Banken verdienen sich krumm … die Umverteilung von Arm zu Reich schreitet ungeniert voran.

Dem gegenzusteuern gilt es

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Kajetan (411 Kommentare)
am 09.01.2025 12:11

Wenn es Österreich nicht schafft Industriestandort zu bleiben wird Oberösterreich eine geschützt Werkstatt für Bauern und Beamte, letztere vor allem im AMS.

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azways (6.519 Kommentare)
am 09.01.2025 12:09

Werter Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung

Eine Folge von:

* ÖVP: extrem hohe Infaltion
* GRÜNE: extrem hohe Energiekosten

Nur die Arbeitnehmer (Lohnkosten) können nichts dafür.

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elhell (2.715 Kommentare)
am 09.01.2025 16:27

So einfach ist das!
Und externe Faktoren gab es nicht, kein Covid, keinen Angriff auf die Ukraine.
Bravo, Sie haben die Schuldigen gefunden, na dann wird ja alles wieder gut!

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jeep42001 (1.756 Kommentare)
am 09.01.2025 12:06

Selber Schuld.!
Welche sich jahrelang auf das Förderung-System vom Staat verlassen haben, hone Investitionen Innovationen, ohne neue Ideen auch Gute Gewinne erzielten, diese machen nun alle einen Bauchfleck, und flüchten in einen Konkurs oder Ausgleich.

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Kukilein (733 Kommentare)
am 09.01.2025 11:52

Die IV wird nicht darum herumkommen die Lobbyisten der Energiekonzerne in die Schranken zu weisen und endlich den Mehrheit ihrer Mitglieder zu vertreten, wenn die Deindustrialisierung gebremst werden soll Der milliardenteuere Netzausbau ist sofort zu stoppen, da der Inlandsstromverbrauch auch dem öffentlichen Stromnetz heute geringer ist als 2010 und schon sehr viel ausgebaut wurde. Wie kann es sein dass die E Wirtschaft weiterhin Millionengewinne macht während die Volkswirtschaft (und auch Industrie) im steilen Sinkflug ist?

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sergio_eristoff (3.341 Kommentare)
am 09.01.2025 11:49

Knill kann auch nur ein und das selbe wiederholen und denken über den Tellerrand gibt es schon gar nicht.

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betterthantherest (39.282 Kommentare)
am 09.01.2025 11:47

der Herr Knill - Ihre mahnenden Worte sind edel.
Doch um Jahre zu spät.

Wo waren Ihre Worte bei der beforstehenden Energiekostenexplosion?
Hat man nix von Ihnen gehört - da war ja die Industrie ausgelastet - mit der Weitergabe der Preiserhöhung samt saftigem Gewinnaufschlag.

Auch der Herr Knill ist Teil des Problems. Und keinesfalls Teil der Lösung.

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RudolfN (189 Kommentare)
am 09.01.2025 12:26

am Energie-Monopol traut sich auch ein Hr. Knill nicht zu rütteln.

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Juni2013 (11.867 Kommentare)
am 09.01.2025 14:00

Es gab bisher nie eine beforstehende Energiekostenexplosion, auf der ganzen Welt nicht! Aber das ist Ihr Problem.

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BamBam1987 (4.476 Kommentare)
am 09.01.2025 11:45

Leider ist aber auch den Industriellen der Erfindergeist abhanden gekommen…

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