Wohin die Reise für die "besten Logistiker" geht
LINZ. Die Reisebüro-Branche tagte im OÖNachrichten Forum – das zentrale Thema: die Digitalisierung.
"Wir sind die besten Logistiker, bringen die Kunden auf der ganzen Welt von A nach B." Aber: "Wir denken immer zu klein." Der Deutsche Michael Buller ist ein gefragter Online- und Touristikprofi. Der Vorstand des Verbandes Internet Reisevertrieb Deutschland war es auch, der gestern beim Reisebürotag der Wirtschaftskammer Oberösterreich im Nachrichten Forum in Linz ein Bild zeichnete, wohin die Reise führen könnte.
350 Reisebüros gibt es in Oberösterreich. "2018 konnten wir umsatzmäßig zulegen, doch die Euphorie ist weniger geworden. Es gibt Verschiebungen hin zum Digitalen", sagten Werner Mader (Fachgruppen-Obmann Reisebüros) und Robert Steiner (WKOÖ-Geschäftsführer Freizeit und Unterhaltung). Das gilt naturgemäß auch für den deutschen Markt. Buller: "2005 buchten elf Prozent im Internet, im Vorjahr waren es 42 Prozent." Bei den Reisebüros gab es in diesem Zeitraum einen Rückgang von 57 auf 40 Prozent. Wie die Reise der Zukunft ausschauen wird? Buller: "Es ist noch nicht das Ende der Evolution erreicht."
So mache die künstliche Intelligenz enorme Sprünge. Es sei keine Science-Fiction, wenn Kunden über 3D-Hologramme ihre Hotels und Flüge buchen. Touristiker sollten auf jeden Fall noch näher an den Kunden: "Der Kontakt darf nach dem Buchen nicht abreißen. Es ist denkbar, dass Reiseveranstalter Apps entwickeln, die Menschen durch ihren Alltag begleiten. Die empfehlen, früher mit dem Auto zur Arbeit zu fahren, weil es sich staut." Seine Ansage: "Es gibt nicht nur eine neue Technologie, sondern viele. Wer die am besten in seinem Geschäftsmodell adaptiert, hat die Nase vorne. Die Frage ist, ob die Europäer nicht schneller werden müssen, damit wir auch unser gutes Wertesystem dafür entwickeln können." (viel)
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