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"Wir müssen auch nach der Krise sichtbar bleiben"

Von Roland Vielhaber, 15. Mai 2020, 00:04 Uhr
"Wir müssen auch nach der Krise sichtbar bleiben"
Wie geht es mit dem Schadholz weiter? Hiegelsberger (re.) beim Lokalaugenschein mit Ministerin Köstinger. Bild: Langeder

LINZ. Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger im OÖN-Interview über Erntehelfer, Holz-Importe und Corona.

Er freue sich auf ein gewisses Maß an Normalität. Darauf, sich wieder mit mehr Menschen treffen zu können, sagte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (VP) vor dem OÖN-Interview.

OÖNachrichten: Die ersten 200 Erntehelfer aus der Ukraine wurden eingeflogen, weitere sollen folgen. Wie laufen die Planungen?

Max Hiegelsberger: Es müssen viele Detailfragen bezüglich Visa und Einreisebestimmungen geklärt werden. Ich bin daher ständig mit dem Innenministerium in Kontakt. Zwei Flüge aus Kiew sind am 18. Mai geplant. Insgesamt sollten 390 Personen landen, 170 davon werden in Oberösterreich arbeiten. Damit wären wir beim Stammpersonal aus der Ukraine soweit versorgt. Für die Arbeitskräfte aus dem Kosovo ist ein Flug mit 150 Personen in der letzten Maiwoche vorgesehen.

Gleichzeitig gibt es Kritik. Viele Österreicher bieten ihre Arbeitskraft über die Plattform "dielebensmittelhelfer" an, oft gibt es nicht einmal eine Rückmeldung.

Die hohe Bereitschaft der Bevölkerung zur Mithilfe freut mich sehr. Ich bitte aber auch um Verständnis, dass die Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Betriebe vorgehen und die gegenseitigen Erwartungen gut abgestimmt sein müssen. Geringe zeitliche Verfügbarkeit oder lange Anfahrtswege machen eine Anstellung gleich einmal unattraktiv, und zwar sowohl für die Betriebe als auch die Lebensmittelhelfer. Ohne die eingearbeiteten und für Monate durchgehend beschäftigten Stammkräfte aus Drittstaaten geht es aktuell nicht.

Auch das Thema Holzimporte aus Tschechien ließ die Wogen hochgehen. Es gab runde Tische mit dem Erfolg, dass die Sägeindustrie zusätzliches heimisches Holz, das zu verrotten droht, verarbeitet. Wird das überprüft?

Ja, es wurde klar vereinbart, dass 100.000 Festmeter, das sind die aktuell lagernden Holzstöße in den Wäldern, zusätzlich bis Ende Mai abgeholt werden. Es hat sich auch ganz klar gezeigt, wie wichtig besonders in Krisenzeiten eine gute Gesprächsbasis aller in der Wertschöpfungskette Holz Beteiligten ist. Die Landesforstdirektion und der Waldverband haben natürlich laufend im Auge, wie es um die Abholungen aus den Wäldern steht. Zusätzlich erreichen uns direkt Anrufe von Betroffenen, wenn die Abfuhr stockt. Die Waldbewirtschaftung liegt unseren Waldeigentümern sehr am Herzen, entsprechend emotional kann dann schon auch einmal ein Anruf ausfallen. Ich würde daher sagen, dass wir recht gut informiert sind.

Urlaub am Bauernhof war nicht möglich, für das Rindfleisch gab es wenig Geld, dazu kamen zuletzt auch Preiseinbrüche beim Schweinefleisch. Bekommen die Landwirte genügend Hilfe?

Der Härtefallfonds steht vielen Betrieben mit Umsatzrückgängen offen. Die Probleme auf dem Markt können wir nur gesamteuropäisch lösen, hier laufen auch Verhandlungen über Marktstützungen oder finanzielle Unterstützung für die Einlagerung. Wichtig ist jetzt, dass die Gastronomie und der Außer-Haus-Verzehr wieder anlaufen. Genauso wichtig ist das Bekenntnis des Handels und der Konsumenten zu heimischer Qualität. Dass REWE eine Preisgarantie für Milchprodukte ausgesprochen hat, ist ein Zeichen echter Partnerschaft. Das würden wir uns auch von anderen Abnehmern wünschen.

Welche Lehren müssen aus Sicht der Landwirtschaft aus der Krise gezogen werden?

Wir müssen es schaffen, dass wir auch außerhalb der Krisenzeiten so sichtbar sind wie in den vergangenen zwei Monaten. Wer in Krisenzeiten eine sichere Versorgung durch die Landwirtschaft fordert, muss diese auch außerhalb der Krisen fördern. Es ist entscheidend, dass die Menschen wieder klar im Bewusstsein verankert haben, wie wichtig die grundlegende Versorgung mit Lebensmitteln ist. Regionalität darf nicht nur ein Schlagwort sein.

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Autor
Roland Vielhaber
Redakteur Wirtschaft
Roland Vielhaber

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Papillon_2 (485 Kommentare)
am 15.05.2020 07:15

Ich finde die Einstellung der OÖ Erdbeer- und Spargelbauern völlig unverständlich.
Ich kenne zwei Personen die ehrenamtlich, d.h. kostenlos, bei der Erdbeerernte helfen wollten, beide wurden aus fadenscheinigen Gründen von den OÖ Bauern abgelehnt.
Darüber hinaus schleppen uns die OÖ Bauern, da sie stur auf Erntehelfer aus Rumänien und der Ukraine beharren, Covid 19 ein.
Ich kaufe ab sofort bewusst nur mehr Erdbeeren aus Spanien und Italien und nicht aus OÖ.

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demeter (928 Kommentare)
am 15.05.2020 09:23

Ihre Einstellung ist die eines kleinen Kindes. Genauso wie Ihr Verstand.

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amha (11.322 Kommentare)
am 15.05.2020 17:19

Es stänkert!

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trompete (65 Kommentare)
am 16.05.2020 09:34

Ich möchte heimisches Gemüse und Obst, geerntet von "österreichischen Erntehelfern" Wir haben jetzt genug davon!!

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