"Wir brauchen maschinelle Bildung"
LINZ. Gesellschaftliche Werte und Normen müssen in die Algorithmen.
Am Beispiel der künstlichen Intelligenz, an selbstlernenden neuronalen Netzen, erklärte Uli Meyer, seit Oktober Professor am Institut für Soziologie, die gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Digitalisierung.
Als Beispiel führte Meyer den Versuch von Amazon an, das Einstellen von Mitarbeitern über ein selbstlernendes System zu automatisieren. Die Datensätze, die das System zum Lernen nützte, führten dazu, dass das System keine Frauen einstellte. Es hatte aus den Datensätzen die negativen Folgen mitgelernt.
"Gesellschaftliche Normen, Werte und Ziele müssen bei diesen Prozessen berücksichtigt werden", sagte Meyer. Maschinelles Lernen sei zu wenig, es brauche "maschinelle Bildung". Das sei kein technisches Problem. Deshalb brauche es hier den Dialog verschiedener Disziplinen.
Wie dieser Dialog aussehen könnte und wer ihn führen soll, darüber sagte Meyer freilich nichts. Systeme künstlicher Intelligenz müssten in konkreten Situationen verstanden werden, forderte Meyer. Überhaupt blieb der Soziologie-Professor sehr vage bei seinen Ausführungen und verwies darauf, dass hier noch eingehende Studien nötig seien.
Nicht für alle gesellschaftlichen Probleme seien neue Technologien die Lösung. Vielleicht müsse es auch eine Rückbesinnung auf Altbewährtes geben, um auf neue Herausforderungen zu reagieren.
6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten
Tabula rasa bei Abschreibungen beschert Lenzing 600 Millionen Verlust
Was das Mühlviertel erfolgreich macht: Tourismus, IT und auch Bier
Karl Purkarthofer neuer Vorstandschef von Primetals
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.