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Wie die Marke Palmers wieder entstaubt wird

Von Susanne Dickstein, 21. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Wie die Marke Palmers wieder entstaubt wird
Tino (li.) und Luca Wieser haben Palmers vor vier Jahren übernommen. Bild: Volker Weihbold

LINZ. Textilhandel: Der Wäschespezialist Palmers will an frühere Erfolge anknüpfen.

Mit einer Bekanntheit von nahezu hundert Prozent ist die Textilkette Palmers nach Red Bull die zweitstärkste Marke Österreichs. Doch das Image des Traditionsunternehmens hat jahrelang gelitten. Im Dezember 2015 hat die Grazer Textilhandelsfamilie Wieser gemeinsam mit Matvei Hutman Palmers übernommen und verbucht nun erste Erfolge.

"Während der Gesamtmarkt in Österreich und Deutschland heuer ein Minus von bis zu zehn Prozent aufweist, liegen wir bei plus sechs Prozent gegenüber Vorjahr. Das zeigt, dass Palmers zurück auf dem Wachstumspfad ist", sagt Luca Wieser. Unter der Marke Palmers werde heuer ein Endkundenumsatz von 105 Millionen Euro erzielt. Dies umfasse eigene Geschäfte und Franchisebetriebe im In- und Ausland. Die österreichische Palmers Textil AG werde auf 67 Millionen Euro Umsatz kommen (per 31. 1. 2020). Die Eigenkapitalquote konnte auf 19 Prozent gesteigert werden. 750 Mitarbeiter sind beschäftigt.

Keine Werbung für Männer

Ein Bündel an Maßnahmen sei nach dem Eigentümerwechsel umgesetzt worden. Man habe Marktforschung betrieben, in Qualität und Design investiert. Ein Resultat ist die Strategie, die nicht mehr in Richtung "sex sells" gehe, sondern ein neues Frauenbild zeige. "Wir machen nicht mehr Werbung für die Männer", sagt Tino Wieser in Anspielung auf das legendäre Palmers-Plakat, das fünf liegende Models in Höschen und Strümpfen zeigte. Die aktuellen Werbesujets würden nicht mehr retuschiert.

Auch das Sortiment wird laufend erweitert, etwa um den Bereich Heimtextilien. Rund die Hälfte der Ware werde bei Lohnfertigern in Europa erzeugt. Bei den Rohstoffen sei man "bis ins letzte Detail" involviert, um dem Gedanken der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen. Zu den österreichischen Palmers-Lieferanten gehören Lenzing und Wolford.

Eine Baustelle seien noch die mancherorts in die Jahre gekommenen Geschäfte. Die Auslagen würden zu wenig zum Betreten des Geschäfts einladen. Palmers profitiert von einem Stammkundinnenanteil von 56 Prozent. Das Durchschnittsalter liege bei 40 Jahren. Tino Wieser sieht das hinsichtlich der Kaufkraft nicht als Nachteil: "Einen Büstenhalter für 14,99 Euro kannst du in Palmers-Qualität nicht herstellen."

Als Kernmärkte definiert der Palmers-Vorstand Österreich, Deutschland und Kroatien. In Prag, Budapest oder Bratislava gebe es Geschäfte, man sei dort aber nicht Vollsortimenter, sondern biete nur exklusive Kollektionen.

Linz wird ausgebaut

Das langjährige Geschäft von Palmers an der Linzer Mozartkreuzung wird ausgebaut. Jenes Geschoß, in dem früher die Partei Neos war, wird von Palmers übernommen. Dort entsteht auf drei Ebenen und 500 Quadratmetern Fläche eine neue Palmers-Welt. Angeboten werden neben dem klassischen Sortiment auch Heimtextilien bis hin zur Bettwäsche. Dies werde der erste „Flagshipstore“, weitere sollen folgen. Die Eröffnung ist für April 2020 geplant. Auf der Linzer Landstraße hat Palmers in Summe vier Standorte.

Der Schwerpunkt der 200 österreichischen Filialen liege auf dem ländlichen Raum. Als österreichische Marke müsse man für den Standort und die Erhaltung des Einzelhandels in den Regionen aktiv etwas tun, lautet die Philosophie.

 

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
Susanne Dickstein

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12  Kommentare
12  Kommentare
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Fettfrei (1.799 Kommentare)
am 28.12.2019 10:14

Tote können nicht mehr zum Leben erweckt werden, wie bei den Menschen so auch bei Produkten. Wie oft wollt man schon eine verblichene Marke wieder hochleben lassen jedoch ohne Erfolg. Menschen für die Palmers noch ein Begriff war sind mittlerweile älter geworden und haben sich anderen Marken zugewendet, den Jungen sagt Palmers überhaupt nichts mehr die haben ihre speziellen prestigeträchtigsten Modelabels, also bleibt dann nicht mehr sehr viel übrig.

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jago (57.723 Kommentare)
am 22.12.2019 13:02

Mozartkreuzung, wie komme ich da hin? Mit der Rettung?

Für meinen SUV sind die Parkhäuser zu klein konstruiert und mit einem Kleinwagen käme ich nicht über den Schneehaufen. Ok, ich bin eh keine Frau.

Meine Mutter ist bei Palmers am Taubenmarkt als "Gnä Frau" angesprochen worden, das war ein Erlebnis! Daheim war sie nur die "Frau Chefin".

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 23.12.2019 08:52

werden Sie auch mal 50+ dann ist ein nettes "gnä Frau" auch für Sie ganz normal....

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tulipa (3.264 Kommentare)
am 21.12.2019 14:59

Das wird eine Herkulesarbeit, denn es gibt viele Firmen, die Unterwäsche anbieten, von modisch-billig, bis qualitativ hochwertig, von erschwinglich bis luxoriös, von sportlich- alltagstauglich bis sexy und verrucht. Da sind exzellente Designer und Marketinggenies gefragt!

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Inmediasres (802 Kommentare)
am 21.12.2019 12:54

Es passt einfach die Qualität nicht mehr! Ich habe viel zu lange bei Palmers gekauft.

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Gugelbua (31.923 Kommentare)
am 21.12.2019 11:50

das schönste an Palmers waren seine Werbeplakate😁 doch heute steht nur noch das überteuerte Logo

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Sensibelchen (824 Kommentare)
am 21.12.2019 11:41

Sie müssen einfach ihre Markt/Werbestrategien neu einrichten, die Jungen wissen ja nicht einmal dass es Palmers gibt. Wenn nicht eine Palmersboutique in meiner Nähe wäre, möchte man glauben, Palmers hat aufgehört.

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rudolfa.j. (3.613 Kommentare)
am 21.12.2019 11:08

Palmers kann nicht mehr an die erfolge der zwischenkriegszeit anknüpfen

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RainerHackenberg (1.880 Kommentare)
am 21.12.2019 09:26

Palmers hatte eine super Werbung, aber das Warenangebot war immer ein bisschen altbacken - meinte zumindest meine Frau

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vorsicht (3.468 Kommentare)
am 21.12.2019 09:58

Meine auch!
Ich finde Palmers sollte sich dazu bekennen scharfe Sachen an die Frau/den Mann bringen zu wollen!

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gent (3.909 Kommentare)
am 22.12.2019 13:09

Naja, Ihre Damen in Ehren - doch dürfte aus denen bloß der Neid sprechen. Bilder sagen mehr als 1.000 Worte: https://www.enamora.at/marken/palmers/

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Berkeley_1972 (2.273 Kommentare)
am 21.12.2019 08:01

Ich will nicht heucheln, aber mir haben die seinerzeitigen Werbesujets recht gut gefallen – sie waren meiner Ansicht nach auch eher ästhetisch denn anrüchig und ja, ich gebe zu: sie haben mich auch dazu veranlasst, hinein zu gehen und für meine Frau etwas zu erwerben, die sich stets darüber gefreut hat. O tempora o mores

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