Wenn sich das Motorrad in einen Rasierer verwandelt
LINZ. Wie Studierende der Linzer Kunstuniversität Marken neu gestalten.
"Marken müssen authentisch sein, zu den Kunden passen und Werte vermitteln, dann sind sie erfolgreich", sagt Mario Zeppetzauer. Dieses Zitat hat der aus Bad Ischl stammende Universitätsprofessor mit Studenten der Kunstuniversität Linz in die Praxis umgesetzt. Thema des Projekts: grenzenloses Industriedesign.
Gemeinsam mit der Salzburger Agentur Kiska, die als Designschmiede von KTM verantwortlich zeichnet, gestalteten die Studierenden des Zweigs "Industrial Design" die Motorradmarke Husqvarna in andere Produkte um. Geworden sind daraus eine Kaffeemaschine, ein Pferdesattel, ein Kajak, ein Rasierapparat und ein Bagger – alle im "typisch skandinavischen" Design der schwedischen Motorradmarke, die zur Pierer Mobility AG (KTM) gehört.
"Markenerweiterung bedeutet nicht, das Design sklavisch auf ein anderes Produkt zu übertragen", sagt Zeppetzauer. Es gehe eher darum, Eigenschaften der jeweiligen Marke an das neue Produkt anzupassen. Husqvarna etwa stehe für Coolness und Freiheit sowie das "Pure und Frische". Gleiches gelte für die entwickelten Produkte.
Ein Semester tüftelten die Studenten an ihren Produkten. Die meisten entstanden als 3D-Modelle auf dem Computer, einige seien aber auch handgeschliffen gefertigt worden. Man strebe nicht an, dass die Produkte in der Praxis umgesetzt werden, verwahre sich aber auch nicht dagegen, sagt Zeppetzauer. Für einige Unternehmen wurden schon Produkte gefertigt, zum Beispiel für Wacker Neuson, Skidata, Siemens und Robart. Auch mit Borealis und Fronius gab es eine Zusammenarbeit.
Seit 47 Jahren gelehrt
Der Studienzweig an der Kunstuniversität existiert seit 1973. Derzeit studieren ihn 60 Menschen. Zeppetzauer lehrt seit vier Jahren an der Uni und führt nebenbei die auf Design spezialisierte Linzer Firma Formquadrat.
Die Absolventen des Industrial-Design-Studiums ziehe es zu Designunternehmen, Internetagenturen, Technologiefirmen und in die Industrie, sagt Zeppetzauer. In den vergangenen Jahren hätten Unternehmen vermehrt interne Design-Abteilungen aufgebaut, anstatt sie an Firmen auszulagern.
Das Design sei zwar nur ein kleiner Teil einer Marke, aber unverzichtbar. Zeppetzauer: "Produktdesign ist eine andere Form der Kommunikation zwischen dem Unternehmen und den Kunden. Daraus lässt sich viel machen."
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Schnick Schnack und Firlefanz, das brauchen wir nicht.
Macht doch mal ein schönes Design für Klopapier und Nudeln!
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Ich sehe eher, dass die Designzugehörigkeit zu einer Motorradmarke hier ziemlich Plump herbeigeredet bzw. -geschrieben wird. Die Hausfarbe eines Produktes auf eine ganz andere Sparte zu übertragen halte ich gelinde festgestellt als Aufgabe verfehlt.
Der Rasierapparat, stark vom Braun abgekupfert, nur gefällt mir das Original vom Dessin besser. Hier bei diesem Modell scheint mir der Scherkopf nicht beweglich.
Conclusio: weder schön noch handlich und bestimmt nicht praxistauglich.
Gewählt wird nicht der Beste , sondern der Schönste ...