Weichenstellung: Zwei Laakirchner Bahnspezialisten bündeln die Kräfte
LAAKIRCHEN. Grünes Licht der Wettbewerbshüter: Linsinger steigt mit 30 Prozent bei System7 ein.
"Bei uns geht es Schlag auf Schlag", sagen Andreas und Friedrich Weingärtner, geschäftsführende Gesellschafter von Linsinger Maschinenbau. Erst vor wenigen Tagen hatte der Familienbetrieb mit seinen 500 Mitarbeitern einen mit Wasserstoff-Antrieb ausgestatteten Schienenfräszug präsentiert. Nun folgt in Laakirchen eine Bündelung der Kräfte: Linsinger beteiligt sich über seine Mate-Holding mit 30 Prozent an der neu gegründeten System7 Railholding (hält 70 Prozent). System7 ist für den Unterbau der Gleise zuständig, Linsinger fertigt den passenden Schienenkopf dazu.
Das grüne Licht für den Zusammenschluss kam am Montag von der Bundeswettbewerbsbehörde. "Wir werden vom internationalen Vertriebsnetz von Linsinger profitieren, aber auch in etlichen anderen Bereichen Synergien heben können", sagt Hans-Jörg Holleis, Geschäftsführer der System7- Gruppe. Er ist der Bruder von Günter Holleis. Der ist wiederum seit dem Jahr 2017 Firmenleiter bei Linsinger. Hans-Jörg Holleis ist außerdem ein Erbe von Franz Plasser, Gründer des Bahnbaumaschinen-Herstellers Plasser & Theurer. Holleis wurde 2013 von der Familie Theurer mit 100 Millionen Euro für seinen Ausstieg abgefunden. Kurze Zeit später entstand System7, in der auch ehemalige Führungskräfte von Plasser & Theurer mitarbeiteten. Das führte zwischen den Gegnern zu einigen gerichtlichen Auseinandersetzungen.
An der System7-Gruppe ist seit diesem Jahr auch die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich über ihre Invest AG beteiligt. Sie hält zehn Prozent an den Gesellschaften System7 rail support und System7 rail technology. Die beiden Unternehmen erzielten zuletzt einen Jahresumsatz von zehn Millionen Euro. Sie beschäftigen 55 Mitarbeiter.
Linsinger Maschinenbau hat sich in der über 80-jährigen Firmengeschichte von einem Familienbetrieb zu einem Global Player entwickelt. Das Unternehmen hat eine Exportquote von 98 Prozent und erzielt in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich rund 78 Millionen Euro Umsatz. Mit der Erfindung des Hochleistungs-Schienenfräszugs vor 25 Jahren ist das Unternehmen zum Weltmarktführer in Sachen Schieneninfrastruktur geworden. 1991 wurde die Firma von Weingärtner Maschinenbau von Friedrich Weingärtner sen. erworben. Im Jahr 2000 erfolgte die Übernahme durch Friedrich Weingärtner und Andreas Weingärtner, die Firma wurde in die Mate GmbH aufgenommen. Inzwischen sind die Unternehmen in der AFW Holding zusammengeführt. (viel)
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