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voestalpine will EU-Gelder für klimafreundlicheren Stahl

Von nachrichten.at/apa, 07. Oktober 2020, 15:55 Uhr
Steigende Nachfrage: voestalpine bläst in Linz dritten Hochofen wieder an
Mit dem schrittweisen Umstieg auf Elektro-Hochöfen könnten die CO2-Emissionen nach 2030 um etwa ein Drittel, also drei bis vier Millionen Tonnen jährlich, vermindert werden, gibt die voestalpine an. (Weihbold) Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Der Linzer Stahlkonzern voestalpine bewirbt sich für EU-Gelder, um den klimaschädlichen CO2-Ausstoß bei der Stahlerzeugung zu reduzieren. Die dafür notwendige Kofinanzierung Österreichs ist am Mittwoch im Ministerrat beschlossen worden. Vereinfacht gesagt geht es darum, im Hochofen Kohle und Koks durch Strom und später durch Wasserstoff zu ersetzen.

Die voestalpine reicht den geplanten schrittweisen Umstieg vom kohlebasierten Hochofen auf eine grünstrombetriebene Elektrostahltechnologie beim EU-ETS-Innovationsfonds ein. Die Linzer erwarten eine Entscheidung aus Brüssel für Ende 2021. Es geht dabei um Investitionen in die Stahlwerke in Linz und Donawitz. So muss etwa eine 220-kV-Stromleitung gebaut werden.

Wie aus dem Ministerratsvortrag hervorgeht, liegt der mögliche Unterstützungsrahmen der EU zwischen 250 und 350 Millionen Euro. Zusätzlich werde das Klimaschutzministerium eine Kofinanzierung in Höhe von 50 bis 70 Millionen Euro pro Jahr für die Laufzeit des entsprechenden EU-Fördervehikels ab 2025 für maximal zehn Jahre zur Verfügung stellen.

"Die klimafreundliche Stahlerzeugung ist ein Meilenstein am Weg zur Dekarbonisierung der Industrie. Ich freue mich, dass die voestalpine mit ihrem Vorzeigeprojekt vorangeht und befürworte die Einreichung beim ETS-Innovationsfonds der EU. Mit der heute beschlossenen Absichtserklärung sorgen wir dafür, dass wir auch auf nationaler Ebene die Voraussetzungen schaffen, damit dieses Unterfangen glückt und die voestalpine mit ihrem Projekt erfolgreich Förderungen beantragen kann", sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne).

"Eine weitere signifikante Reduktion der CO2-Emissionen ist nur auf Basis eines radikalen Technologiewandels möglich. Wir haben einen ambitionierten Stufenplan entwickelt, wie wir als voestalpine unseren Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten können. Die Umsetzung erfordert jedoch massive Investitionen in neue Technologien, die wir im internationalen Wettbewerb nicht alleine tragen können", erklärte voestalpine-Vorstandschef Herbert Eibensteiner.

Zur klimafreundlichen Strahlproduktion ist es für Stahlkocher aber noch ein langer Weg. Auch für die voestalpine gibt es noch viele Hürden. "Wenn wir einen Elektro-Ofen einschalten, geht in Linz das Licht aus", meinte Eibensteiner selbst voriges Jahr in den "Oberösterreichischen Nachrichten". Die voestalpine ist in Österreich für rund zehn Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich.

Mit dem schrittweisen Umstieg auf Elektro-Hochöfen könnten die CO2-Emissionen nach 2030 um etwa ein Drittel, also drei bis vier Millionen Tonnen jährlich, vermindert werden, gibt die voestalpine an. Langfristig strebt der Konzern an, den Einsatz von grünem Wasserstoff im Stahlerzeugungsprozess sukzessive zu erhöhen und bis 2050 die CO2-Belastung um insgesamt mehr als 80 Prozent zu senken.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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Gruenenfreundin (3.291 Kommentare)
am 07.10.2020 20:54

Klar soll von Brüssel endlich mehr für Ö. geholt werden - wir leisten als benachteiligtes Gebirgsland ohnehin schon viel zu lange Nettozahlungen, während klimatisch begünstigte EU-Südländer viel zu lange gesponsert wurden!

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Schuno (6.600 Kommentare)
am 07.10.2020 19:18

EU Strafzoll für Stahl aus China

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ohein (58 Kommentare)
am 07.10.2020 18:55

... Vereinfacht gesagt geht es darum, im Hochofen Kohle und Koks durch Strom und später durch Wasserstoff zu ersetzen ...

Sehr geehrter Herr Redakteur,
bitte lassen Sie sich von einem (Voest) Techniker Ihres Vertrauens zuerst die beiden derzeit üblichen Verfahrensschritte „Eisenerz zu Roheisen“ und „Roheisen zu Stahl“ erklären.
Dann werden Sie auch die geplante CO2-arme Stahlerzeugung „Eisenerz reduzieren zu Eisen(schwamm)“ und „Eisen schmelzen/legieren zu Stahl“ leichter verstehen.

Sie werden dann nicht mehr von einem „schrittweisen Umstieg auf Elektro-Hochöfen die mit grünem Wasserstoff… „ schreiben.
Die OÖN-Leser wären Ihnen für einen sachlich richtigen Artikel dankbar.

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am 08.10.2020 14:02

Danke, OHEIN sie haben es auf den Punkt gebracht (und höflicher als ich es könnte).
Ich bin auch beim Lesen über die "Elektrohochöfen" aus dem Kopfschütteln nicht mehr raus gekommen ob so viel daniederliegender elementarer Allgemeinbildung bei Redaktionsmitgliedern.

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am 07.10.2020 18:05

MITHERZUNDHIRN,
es stimmt, dass die bisherigen Maßnahmen der Voestalpine im Vergleich zu anderen Ländern hervorzuheben sind.
Die Voestalpine erzeugt aber selber keinen eigenen Strom. Der Strom wird von den bisherigen Wasserkraft-Stromlieferanten, welche bisher in das Stromnetz für alle Österreicher, den Betrieben und den Privathaushalten zur Verfügung standen weggenommen.
Die anderen Haushalte und Betriebe in Österreich brauchen aber diesen Strom ebenfalls und Österreich ist kein Stromexportland. Also muss Strom aus kalorischen Kraftwerken erzeugt werden und die Umwelt wird dadurch genau so belastet, wie sie bisher die Voestalpine belastet hat, nur dass jetzt die Voestalpine an grünes Hauberl auf hat und alle anderen Betriebe und Haushalte den CO2-Belasteten Strom kaufen müssen. Mit Sicherheit sogar durch die zusätzlich, neu Umweltbelastungen teurer.

Unser aller grünes Hauberl, dass wir den Strom aus Wasserkraft beziehen, das nimmt uns jetzt einzig die Voestalpine weg.

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elhell (2.098 Kommentare)
am 07.10.2020 18:36

Zu begrüßen ist daher der längerfristige Plan, per Elektrolyse Wasserstoff herzustellen und damit die Hochöfen zu befeuern. Wasserstoff ist speicherbar und transportierbar. Wenn man es schafft, Überkapazitäten aus Wind und Sonne hierfür zu verwenden, wäre das sicher ein wichtiger Schritt zur Emissionsvermeidung.

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am 07.10.2020 18:51

ELHELL,
alles wäre zu begrüßen, um von den fossilen Brennstoffen wegzukommen nur so kommt Österreich in Summe überhaupt nicht weg. Wasserstoff würde zurzeit auch primär aus elektrischer Energie erzeugt werden. Die Katze beißt sich jedes mal in den eigenen Schwanz. Fortschritt ist das bestimmt nicht. Überkapazitäten werden von den elektrolytischen Hochöfen genau so abgesaugt werden und sind heute kein besonderer Anfall mehr.

Wenn die Voestalpine mit der Meldung kommt, wir bauen in der Nähe des Äquators ein Wasserstoffwerk mit Sonnenenergie, transportieren den Wasserstoff nach Linz, dann wäre es ein Meisterwerk an CO2-Einsparung. So wie es jetzt gehandhabt wird, ist es für Österreich keinerlei CO2-Einsparung.

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am 07.10.2020 19:16

FORTUNATUS
... und das Gaskraftwerk, das die voestalpine am Standort Linz betreibt dient Ihrer Meinung nach zum Brötchenbacken? also ich meine jenes Kraftwerk, das die im Herstellungsprozess anfallenden Gase für die Eigenstromerzeugung verwendet und zB. in Zeiten von Hochofen-Zustellungen die Überkapazität sogar ins Stromnetz einspeist, meinen Sie das Kraftwerk?

Und außerdem vermisse ich in Ihrem Posting Lösungsvorschläge, oder haben Sie (wie so viele andere >10.000-Postings-Poster) eh selbst auch keine??
Selber schön Autofahren, eine Waschmaschine und einen Geschirrspüler zu Hause haben, aber gleichzeitig schreiben, dass die voestalpine anderen was wegnimmt und deswegen alles teurer wird.....

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am 07.10.2020 20:55

MITHERZUNDHIRN,
selbstverständlich ist das sehr effektiv arbeitende Gaskraftwerk der Voestalpine in Linz nicht zum Brötchen backen. Nein es versorgt den Standort mit einer Hochleistungsturbine, welche u.a. mit Gasverbrennung angetrieben wird mit elektrischer Energie und natürlich auch mit Wärme.
Wir reden hier von der riesigen Menge an elektrischer Energie, welch für die Stahlerzeugung in den Hochöfen nun nicht mehr mit tonnenweise Kohle, sondern mit elektrischer Energie aus den Donaukraftwerken geplant ist.
Hätte Österreich einen gewaltigen Überschuss an Strom aus Wasserkraft, wäre das von der Voestalpine angestrebte Modell selbstverständlich auch sinnvoll. Nur ist die Energie aus Wasserkraft keine Überschussenergie, sondern wird ohnedies von ganz Österreich anstelle von Atom- und kalorischen Kraftwerken genutzt.
Also muss die dann fehlende elektrische Energie wieder mit fossilen Brennstoffen erzeugt werden. Es ist daher mit Sicherheit keine große Errungenschaft der Voestalpine.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 07.10.2020 21:03

Vieles hängt jetzt wohl davon ab, woher die 220 kV-Leitung kommt. Kommt sie aus dem Osten, dann ist Atomstrom zu befürchten. Kommt sie aus dem Westen, dann könnte es genauso gut Windkraft sein.

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am 08.10.2020 14:10

Die grossen österreichischen Windparks stehen blöderweise aber im Osten, etwa im Marchfeld oder auf der Parndorfer Platte!
;-)

Aber im Westen, die Salzburgerwerden garantiert schnellstmöglich eine Bürgerinitiative gegen angebliche "Stromautobahnen" starten, Bayern ist sowieso dagegen das obere Mühlviertel ebenso ...

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am 07.10.2020 17:52

Was ebenfalls erwähnenswert ist: Die voestalpine ist schon seit Jahrzehnten europa- und weltweit einer der modernsten und umweltfreundlichsten
Stahlerzeuger - dies vor allem auch deshalb, weil kontinuierlich Milliarden in F&E und Umweltschutzmaßnahmen investiert werden.
Und mit der Wasserstoff-Pilotanlage wird dieser Weg konsequent fortgesetzt.
Wir ÖsterreicherInnen müssten eigentlich alle stolz sein auf solche Unternehmen!

muss auch mal erwähnt werden denke ich....

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am 07.10.2020 17:42

Die großen Wasserkraftwerke an der Donau gehören dem Verbund.
Der Linzer Stahlkonzern Voestalpine und der Verbund haben ein Übereinkommen geschaffen, dass die Stahlerzeugung nur mehr über den Strom des Verbund und den von ihnen gehörenden Wasserkraftwerken geliefert wird.
Voestalpine erspart sich dadurch die hohen CO2 Abgaben und wird um diese Ersparnis konkurrenzfähiger. Nur der Strom des Verbundkonzerns wurde bisher in den Haushalten und anderen Industrieunternehmen eingespeist. Diese müssen jetzt den Strom aus CO2-abgebenden E-Werken oder aus Atomkraftwerken beziehen.
Die Voestalpine setzt sich ein grünes Hauberl auf und wir alle anderen sind dann die großen Umweltverschmutzer und werden mit Abgaben belastet.

Wir alle bezahlen dann die CO2-Abgabe, welche sich die Voestalpine mit diesem Schachzug ersparen will. Dein Arbeitsplatz, dein Strombezug ..... Ich sehe das nicht ein. Wo bleibt hier die Politik. Das ist eine Ungerechtigkeit. Österreich hat nicht nur eine Voestalpine.

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jschmid (1 Kommentare)
am 07.10.2020 18:04

Meines Wissens zahlt die voestalpine mehr CO2-Zertifikate (die genau für jenen Umstieg auf fossilfreie Produktionen gedacht waren), als über diesen Weg zurück fließen sollen.

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am 07.10.2020 16:56

Das heisst, die Atomkraftwerke bleiben uns fuer immer. Hauptsache Rudi hat vor Jahren gegen daß in Tschechien demonstriert. Jetzt warte ich nur mehr, bis man in oestereich auch eines baut. Wenn man immer mehr Strom benötigt.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.172 Kommentare)
am 07.10.2020 17:37

Gerade Österreich ist reich an Wasserkraft.
Mit Ausbau von Solar- und Windkraftwerken UND Pumpspeicherkraftwerken ("Batterien") kann man es locker ohne Atomstrom schaffen.

Durch den Mehrverbrauch der Voest wird man länger auf "Brückentechnik" wie Gaskraftwerke setzen müssen.

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( Kommentare)
am 07.10.2020 17:44

Deine "Brückentechnik" wie Gaskraftwerke, werden auch mit CO2-Steuer langfristig belastet. Die müssen dann alle anderen Betriebe und Haushalte in Österreich bezahlen, weil sich die Voestalpine alleine mit den Donaukraftwerken das grüne Hauberl aufsetzen will.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.172 Kommentare)
am 07.10.2020 21:47

Na, dann ran an die Buletten: Windkraft zulassen, Dächer mit Solar zupflastern und endlich die langgeplanten Pumpspeicherwerke errichten!

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