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Voestalpine startet mit Verlust ins Jahr: "Den Tiefpunkt haben wir gesehen"

06.August 2020

Im Juni waren allein in Österreich 10.400 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Unter dem Strich verbuchte der Linzer Konzern im ersten Quartal (1. April bis 30. Juni) einen Verlust von 70 Millionen Euro. Gestern bestätigte Vorstandschef Herbert Eibensteiner, dass ein Sozialplan für mehr als 500 Mitarbeiter in der Steiermark in Verhandlung sei.

Bis zu 550 Beschäftigte in den Werken Kapfenberg und Kindberg verlieren ihre Arbeitsplätze. Die beiden Werke liefern an die Luftfahrt beziehungsweise Öl- und Gasindustrie. Bis dort der "schwache Geschäftsgang" wieder in Schwung komme, sei es noch "ein sehr langer Weg". "Zum jetzigen Zeitpunkt schätzen wir, dass Kurzarbeit, das Nichtnachbesetzen und der Abbau von Leasingstellen nicht ausreichen werden", sagte Eibensteiner gestern, Mittwoch, in einer Telefonkonferenz.

Millionenverluste - Voest baut Mitarbeiter ab

Die weltweite Rezession infolge der Coronakrise zwingt die voestalpine zum Sparen. Im ersten Quartal des Geschäftsjahres hat der Konzern einen Verlust nach Steuern in Höhe von 70 Millionen Euro eingefahren.

Sozialplan ab Oktober

Der Sozialplan für die Betroffenen soll spätestens im Oktober zur Anwendung kommen. Nach wie vor gäbe es auch die Stahlstiftung zur Umschulung und Weiterbildung der Mitarbeiter. In Summe beschäftigt der Konzern in der Steiermark 9100 Mitarbeiter. Das neue Edelstahlwerk in Kapfenberg soll im kommenden Jahr mit ein paar Wochen Corona-bedingter Verzögerung in Betrieb gehen. Im ersten Quartal reduzierte sich der Personalstand im Konzern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf weltweit 47.894 Mitarbeiter (gerechnet auf Vollzeitäquivalente). Der Umsatz war von April bis Juni mit 2,6 Milliarden Euro um 28 Prozent niedriger als im Vorjahreszeitraum.

Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) halbierte sich auf 158 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Verlust von 70 Millionen Euro. Für das Geschäftsjahr 2020/21 bestätigte Eibensteiner ein Ebitda in einem Korridor zwischen 600 Millionen und einer Milliarde Euro. Bei Abschreibungen in Höhe von rund 800 Millionen Euro würde sich – je nachdem – gerade noch ein positives Ergebnis ausgehen.

Trotz dieser bescheidenen Aussichten bemühte sich Eibensteiner um Zuversicht. "Wir gehen davon aus, dass wir mit dem Lockdown im April den Tiefpunkt gesehen haben, und rechnen im zweiten Halbjahr mit einer Verbesserung. Die Frage ist: Wie stark ist diese Verbesserung?"

In Linz steht nach wie vor der kleine Hochofen still. Erst bei einer Auslastung von mehr als 80 Prozent werde er wieder hochgefahren, derzeit seien es am Stammsitz 75 Prozent. (sd)

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