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Traditionsfirma Gruber & Kaja kann die Belegschaft nicht bezahlen

13.August 2019

Der seit langem kriselnde Automobilzulieferer Gruber & Kaja kann seine Belegschaft nicht bezahlen. Die knapp 200 Mitarbeiter wurden am Dienstagnachmittag in einer Betriebsversammlung informiert, dass die per 15. August fälligen Löhne nicht bezahlt werden können.

Damit steht die HTI AG mit dem Rücken zur Wand. Gruber & Kaja ist das einzige verbliebene Tochterunternehmen der börsenotierten HTI. Deren Vorstand Bernd Schedler sagt im OÖN-Gespräch, dass er mit Ergebnissen von Investorengesprächen in den nächsten Tagen rechnet. Zu einer Insolvenzgefahr will er sich nicht äußern.

Die HTI AG ist seit Ende April mit der Vorlage der Jahresbilanz säumig. Damals wurden als Grund für die verspätete Präsentation laufende Investorengespräche angegeben. Ohne einen frischen Geldgeber fehlt dem Unternehmen die positive Fortbestehensprognose, die der Wirtschaftsprüfer bei tiefroten Zahlen erteilen muss.

Schedler sagt dazu, dass man aufgrund der langandauernden Verhandlungen davon ausgehen könne, dass diese "weit fortgeschritten" seien. Nach OÖN-Informationen verhandelt Hauptfinanzierungspartner QAlloy und die treuhänderisch agierende Gesellschafterin HTI Investment mit Geldgebern aus Katar.

Der Autozulieferer schreibt seit Jahren Verluste. Anfang des Vorjahres wurde die Kunststoff-Spritzguss-Sparte abgegeben. Das reduzierte den Halbjahresumsatz zum 30. Juni 2018 von 43 auf zehn Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei minus 2,9 Millionen Euro. Neuere Zahlen liegen nicht vor.

Betrieb hat Kurzarbeit

Zum laufenden Geschäft sagt Schedler, das Unternehmen leide wie andere Lieferanten in der Automobilzulieferbranche unter rückläufigen Abrufen der Kunden. Gleichzeitig arbeite die Druckguss-Firma an neuen Projekten. Diese würden aber noch nicht ihre volle Entfaltung bringen. Seit Jahresbeginn laufe deshalb auch Kurzarbeit in der Firma, sagt Schedler. Die Auslastung schwanke von Monat zu Monat.

Dass wesentliche Mitarbeiter den nunmehrigen Liquiditätsengpass nutzen würden, um berechtigt auszutreten, glaubt Schedler nicht. "Die Belegschaft geht seit sehr Langem durch dick und dünn." Dass diese abspringen würden, sei nicht "das Hauptrisiko". (sib)

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