Tourismus mit ausgezeichneter Kultur und Kulinarik
Mit dem "upperfuture day" fand am Wolfgangsee die Leitveranstaltung des oberösterreichischen Tourismus statt. Im Fokus standen Kulinarik und Kultur.
Rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Bildung, Sport und Kultur sowie Politik tauschten sich im Hotel Scalaria in Sankt Wolfgang aus. Land Oberösterreich, Wirtschaftskammer und der Oberösterreich Tourismus hatten zu dem Branchentreff geladen.
In einer Gala wurden zwölf Projekte ausgezeichnet, die Kulinarisches mit Kulturellem verbinden.
"Gerade in der Vernetzung mit der Kultur – von der Wirtshauskultur bis zur Gegenwartskultur – steckt viel Potenzial für künftige Entwicklungen", so der Geschäftsführer des Oberösterreich Tourismus, Andreas Winkelhofer. Man nutze die Veranstaltung, um neue Wege der Zusammenarbeit über die Branche hinaus auszuloten, sagte Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner.
Bildergalerie: Das war der "upperfuture day" am Wolfgangsee
Galerie ansehenDiskussionsrunden widmeten sich Trends in der Vernetzung: "Wirtshaus- und Stammtischkultur: Wunsch oder Wirklichkeit?", "(Kultur-)Genuss: Braucht Zukunft Herkunft?" und "Kultur des langsamen Reisens auf der Überholspur?"
Starke Nachhaltigkeit
„Eine mehr als gelungene Kombination aus kulinarischer und kultureller Regionalität mit starkem Nachhaltigkeitsgedanken“ – so begründete die Jury ihre Entscheidung für das Projekt „Kulinarische Events und Kultur“ im Landgasthaus „Zum Edi“ in Gutau.
Das Erfolgskonzept: Jäger, Fischer und Landwirte versorgen den Betrieb mit regionalen Zutaten sowohl für Mühlviertler Slowfood als auch für gehobene Wirtshausküche. Gleichzeitig erzählt das Lokal von der traditionellen Kunst des Mühlviertler Blaudrucks und der Handwerksmeister. Dazu spielen lokale Musikanten bei Tisch.
Seit 2008 führt Edi Priemetshofer das Landgasthaus in der Färbergemeinde. Vor wenigen Jahren hat er das Lokal umgebaut: Viel Holz, Naturmaterialien und Lodenvorhänge verleihen den hohen, hellen Räumen eine gemütliche und zugleich moderne Atmosphäre. „Jeder soll sich wohlfühlen“, sagt der Wirt über die barrierefreien Räume. Für die zahlreichen Vereine gibt es in der Jägerstube genug Platz. Bereits beim Eingang werden die Gäste mit einem Blick in die Küche belohnt.
Bodenständig, weltoffen
Das „Felix Wirtshausfestival Traunsee-Almtal“, benannt nach dem Lacus felix, wie die Römer den See nannten, besticht durch eine Kombination aus Bodenständigkeit und Weltoffenheit gepaart mit Wirtshauskultur, die Innovation und Tradition gekonnt verbindet. Initiatoren sind der Gmundner Tourismusdirektor Andreas Murray und der Traunkirchner Hotelier Wolfgang Gröller.
Zahlreiche kulinarische Adressen wie beispielsweise Almhütten, die Traunseewirte, „schmecktakuläre Betriebe“, wie sie sich selbst nennen, sowie Veranstaltungen entlang des Traunsees und im Almtal spannen den Bogen vom urigen Wirtshausmenü bis zum Fine Dining.
„Ein Format mit auszeichnungswürdigem Beispielcharakter“, so die Jury. Kulinarik, traditionelles Genusshandwerk und authentische Gastfreundschaft verwöhnen die Gäste zur Festivalzeit mit allen Sinnen. Nach der coronabedingten Absage 2021 steht der Termin für kommendes Jahr bereits fest: Da wird von 25. März bis 1. Mai ins Salzkammergut eingeladen.
Kultur rund um den Turm
Der Siriuskogl ist mehr Hügel als Berg. Christoph „Krauli“ Held versteht sein von einem markanten Turm flankiertes Gasthaus dennoch als „Gipfel des Genusses für alle Sinne“. Neben seinen kulinarischen Großtaten bietet der Gastronom Musikern, Künstlern und Autoren seit mehr als 14 Jahren eine Bühne. Jährlich mehr als 20 Lesungen, Kunst-Events, Ausstellungen und Konzerte vereinen Kultur mit einer regionalen, saisonalen und nachhaltig-innovativen Spitzenküche.
Die Veranstaltungen werden vom Videoformat „held&herd“ ergänzt, bei dem schon Promis wie Musiker Hans Söllner oder die Band Folkshilfe zum Kochlöffel gegriffen haben. Held möchte damit, wie er selbst sagt, „im Zeitalter von Gentechnik, Fertigprodukten, Geschmacksverstärkern und einer von der Lebensmittelindustrie immer mehr geprägten Gesellschaft den Leuten wieder einfache, aber vor allem geschmackvolle Rezepte auf eine mühelose und unkomplizierte Art vermitteln“.
Mehr als 80 bierige Events
26 Wirte, zehn Privatbrauereien, mehr als 100 verschiedene Biersorten: Vor neun Jahren wurde die „Bierregion Innviertel“ gegründet, die sich zu einer fixen Größe entwickelt hat. Seit 2013 vereint zudem der „Biermärz“ Genuss mit Kunst und Kultur. Er ist seitdem kontinuierlich gewachsen und mittlerweile eine fixe Größe im Veranstaltungskalender der Region.
Jedes Jahr gibt es neben den kulinarischen Höhepunkten vom Biermenü bis zum Innviertler Haubenköche-Event kulturelle Angebote wie Kabaretts, Konzerte und Ausstellungen. Auch die kostenlosen Brauereiführungen haben sich etabliert.
Das Innviertel geht zudem quasi auf Tour: Nach „Bock auf Linz“ folgte „Bock auf Salzburg“, eine Bockbier-Offensive in den Städten.
Im Vorjahr fiel der „Biermärz“ coronabedingt weitgehend ins Wasser, drei Viertel der mehr als 80 Veranstaltungen mussten abgesagt werden. Heuer übersiedelte die Veranstaltung in die Wohnzimmer: Podcasts, Online-Bierverkostungen, ein Biergarten für den Hausgebrauch, ein Webshop und eine neue Broschüre ermöglichten eine neue Reichweite.
Mühlviertler Hochgenuss
Mehr als 70 Produzenten bieten mit 23 Gastgebern und elf Kulturinitiativen „Mühlviertler Hochgenuss“. Sie setzen auf ehrliche Gastfreundschaft, kontrollierte Herkunftsgarantie und eine lebendige Verbindung zum Alltag und zur Kultur. Initiator Markus Obermüller vom Tourismusverband Mühlviertler Hochland geht es um „das gemeinsame Weiterentwickeln von kulturell-kulinarischen Formaten und regionalen ganzheitlichen Wertschöpfungskreisläufen unter nachhaltiger Einbindung der vorhandenen Ressourcen“.
Er arbeitet mit landwirtschaftlichen Produzenten und traditionellen Handwerksbetrieben genauso zusammen wie mit Musik- und Kulturvereinen und der Gastronomie und Hotellerie. Partner sind unter anderem die Schmankerlwirte in Vorderweißenbach sowie die Sommermusiktage und Musicalfestwochen in Bad Leonfelden.
„Gemeinsam möchten wir die Lebensfreude der Gäste wecken, aktivieren und steigern“, sagt Obermüller. „Weit weg vom Alltag, von Hektik und Stress, mit allen Sinnen. Es geht darum, Vielfalt zu entdecken und sich selbst etwas Gutes zu tun.“
Ausgezeichnete Kulinarik: die weiteren Sieger
Restaurant Muto: Muto Sommerfest mit Kochen auf dem Beerenberg und Kunstinstallationen
Tanzschule Horn: Linzer Tortenball mit der Konditorei Jindrak vereint Gesellschaftstanz mit Zuckerbäckerkunst
Whiskydestillerie Peter Affenzeller: Schaubetrieb Fine Austrian Whisky mit Kunstgarten und Kulturwerkstatt
Landhaus Koller und Traktor 41: Plattform Alpinae Culinar bringt Bauern, Produzenten, Gastronomen, Kunden zusammen
TVB Bad Ischl: „Ischlein deck dich“ – ein Tag mit kulinarischen und künstlerischen Hochgenüssen
TVB Region Wels: „Voi Guad Festival Wels“ vereint zum Erntedankfest Wirte, Aussteller und Direktvermarkter
TVB Donau Oberösterreich und LAG Urfahr West: Slow Trips in der Donauregion zu Apfelstrudel, Sauwald-Erdäpfeln, Kräutern, Speck und mehr
Die Mühlviertler machen da wirklich was lässiges - bin überrascht undcerfreut, dass sie jetzt vor den Vorhang geholt werden.
wann wird einfache tägliche Arbeit am Gast einmal gewürdigt so wie ich es mache u. viele meiner Kollegen und nicht immer das Schicki Micki oder intellektuelle Gehabe!
Na denn! Vor den Vorhang mit Ihnen. Anonym motzen ist zu wenig; her mit dem Namen Ihres gastronomischen Betriebs, dann werden auch Sie gewürdigt. Natürlich nur, wenn die Regionalität der Produkte nachvollziehbar ist, sowie Geschmack und Service passen. Wenn Sie auch gegenüber Ihren Gästen nur raunzen und Kollegen denunzieren, dann wird äha.
Diese Selbstbeweicherung zum kotzen, ich kenne viele davon u. sie halten sich leider für die Elite der Gastronomie die sie nicht sind.
und die Preis Anpassungen nicht vergessen🤑