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Synthesa hofft auf Sanierungswelle

Von Ulrike Rubasch   27.Jänner 2020

"Wir hoffen, dass man zu dem steht, was im Regierungsprogramm zur Senkung des CO2-Ausstoßes festgeschrieben wurde. Ohne entsprechende Dämmung der Häuser wird das nicht gehen", sagt Hermann Baschinger. Er ist Sprecher der Geschäftsführung der Synthesa-Gruppe aus Perg. Gemeinsam mit Gerhard Enzenberger und Paul Lassacher leitet der Finanzer das Unternehmen. Baschinger hofft auf eine markante Steigerung der österreichweiten Sanierungsquote von derzeit 1,3 Prozent auf drei Prozent.

Das Baustoff-Unternehmen mit dem buntgestreiften Elefanten als Logo ist Österreichs größter Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen (Dämmplatten für Fassaden) und Baufarben. Wichtig bei den Förderinstrumenten sei, "dass diese nicht zu kompliziert ausfallen. Zusätzlich sollte es eine Impulsförderung für ökologische Dämmstoffe und konservierungsmittelfreie Farben geben", fordert Baschinger von der neuen Regierung.

Umsatzplus auf 190 Millionen

Synthesa profitiert aktuell von der guten Baukonjunktur. Das hat sich in der jüngsten Umsatzsteigerung von 186 auf 190 Millionen Euro gezeigt, wobei Baschinger betont, dass diese regional sehr unterschiedlich ausfällt. Im Osten Österreichs legte man vor allem dank des Sozialen Wohnbaus kräftig zu, während man im Westen und im Zentralraum Oberösterreichs deutlich stärker unter Druck stehe.

Auch heuer braucht Synthesa ein Umsatzplus, schon allein, um die üblichen Lohnerhöhungen und die teils stark gestiegenen Rohstoffkosten wie für Titandioxid (der Weißmacher bei Farben) abzudecken. Die Ertragssituation sei in den vergangenen Jahren durchaus positiv gewesen, so die Geschäftsleitung. Preiserhöhungen aufgrund gestiegener Kosten werden aber notwendig.

Das Geschäft mit der Sanierung ist insofern für Synthesa interessant, als hier im Vergleich zum Neubau höhere Margen zu erwirtschaften sind. Synthesa biete als einziger Hersteller Österreichs eine ökologische Dämmvariante mit Hanfplatten der Waldviertler Tochterfirma Naporo an. Obwohl in dieser Sparte noch keine Gewinne geschrieben werden, stehe auch der Mutterkonzern hinter der Öko-Schiene, sagen die Perger Geschäftsführer.

Die Synthesa-Gruppe steht im Eigentum des deutschen Familienunternehmens DAW. Dort schätze man die hohe Innovationskraft der Oberösterreicher, die sich teils europaweit durchsetzt, wie in Form des "Blockbusters" Primasil, der meistverkauften Fassadenfarbe in Österreich.

DAW beschäftigt 5600 Mitarbeiter und hat mit 1,6 Milliarden Euro Umsatz eine auch für Synthesa hilfreiche Einkaufsmacht. Derzeit erfolgt bei DAW ein Generationswechsel, wodurch die Oberösterreicher stärker an die Zentrale in Ober-Ramstadt in Hessen gebunden werden sollen.

Größere Investitionen in der Dimension des neuen Schulungszentrums oder des Dalmatherm-Dämmstoffwerks in Perg stünden nicht an, so Baschinger. Lediglich soll 2021 ein zweiter Roboter die Farbenabfüllung vollautomatisch erledigen. Nichtsdestotrotz gibt es in Perg eine Grundstücksreserve von 27.000 Quadratmetern für Erweiterungen.

Synthesa in Zahlen

 

Die Synthesa-Gruppe mit den Marken Capatect, Dalmatherm (Putz, Wärmedämmung), Glemadur (Farben), Avenarius-Agro (Boden- und Wandbeschichtungen) ist im Besitz der deutschen Familie Murjahn / DAW SE. In Perg sind der Sitz der Gruppe und die Hauptproduktion. Kunden sind Händler, Fertigteilhausbauer und Private.

Umsatz 2019: 190 Millionen

Mitarbeiter: 750, davon 40 Leasingarbeiter

Pro Jahr werden in Österreich Fassadenflächen in der Dimension von rund 200.000 Einfamilienhäusern mit Synthesa-Produkten beschichtet, so viel wie die Fläche des Attersees.

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19. April 2024