Stiwa will sich breiter aufstellen
Der Zuliefer- und Maschinenbaubetrieb Stiwa mit Sitz in Attnang-Puchheim spürt seit Jahresbeginn die Zurückhaltung in der Automobilindustrie: Das abgelaufenen Geschäftsjahr sei für viele Unternehmen im Automotive-Bereich herausfordernd gewesen, sagte Peter Sticht, Geschäftsführer der Stiwa Group, gestern bei der Bilanzpressekonferenz in Linz. Sticht führt den Betrieb, den seine Eltern gegründet haben, gemeinsam mit Andreas Leobacher: Bruder Raphael Sticht ist, wie berichtet, in den Aufsichtsrat gewechselt.
Der Handelskonflikt zwischen den USA und China belaste mittlerweile die gesamte Weltwirtschaft. Die Auslastung mit laufenden Projekten sei gut. Neue Projekte würden die Kunden aber aufschieben, die Abrufzahlen im Bereich Antriebstechnologie seien gesunken, sagt Sticht.
Die Stiwa will daher auf die geänderten Verhältnisse mit Innovationen reagieren: Der Automotive-Sektor bleibe wichtig, neue Bereiche wie autonomes Fahren, Batteriemanagement und Assistenzsysteme bekämen aber mehr Bedeutung.
Auch im Nicht-Automotive-Bereich will das Unternehmen sich breiter aufstellen, etwa bei Bedienelementen und im medizinisch-technischen Bereich.
Die Stiwa hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2018/19 (mit Ende Juni) einen Umsatz von 267 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von sechs Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Plus von elf Prozent angestrebt. Mit 66 Prozent macht der Maschinenbau-Sektor den größten Anteil am Umsatz aus, hier sei man auch voll ausgelastet. 29 Prozent ist der Anteil der Zulieferproduktion.
57 Millionen Euro investiert
An seinen acht Standorten auf drei Kontinenten beschäftigte die Stiwa zuletzt 2062 Mitarbeiter, das entspricht einem Plus von 14 Prozent. 94 Prozent sind in Oberösterreich beschäftigt. Im laufenden Geschäftsjahr sollen 100 neue Mitarbeiter dazukommen.
57 Millionen Euro hat Stiwa in den Standort Oberösterreich investiert: Mit 24 Millionen Euro floss der größte Teil in den Ausbau des Bürogebäudes und eine Montagehalle in Attnang.