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So viele Firmengründer wie noch nie: "Selbstständigkeit ist ein Auf und Ab"

Von Martin Roithner, 17. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Business objects
(Symbolfoto) Bild: colourbox.com

LINZ/WELS. Pro Tag 125 neue Firmen in Österreich – Zwei Oberösterreicher schildern ihre Erfahrungen.

Männlich, 30, Wiener: Das ist statistisch gesehen der typische Firmengründer in Österreich. Anna Maria Brunnhofer rüttelt an diesem Bild: Die 31-jährige Linzerin hat im Vorjahr die AMB GmbH und die dazugehörige Marke TrueSize gegründet (siehe Infokasten). Sie vermisst Körperdaten mit Hilfe künstlicher Intelligenz.
Brunnhofers Unternehmen ist eines von 32.386, das 2019 in Österreich entstanden ist. Mehr Neugründungen gab es bisher noch nie. Für Österreichs Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer ist das „gerade in Zeiten der abflauenden Konjunktur ein starkes Zeichen“.

Die Zahl der Neugründungen ist aber nur eine Seite der Medaille. Die andere betrifft die Hürden, die Firmengründer auf ihrem Weg überspringen müssen. „Selbstständigkeit ist ein ständiges Auf und Ab“, räumt Blockpit-Chef Florian Wimmer ein. Ein Jahr musste die Linzer Firma warten, ihre Software zur Versteuerung von Kryptowährungen nutzen zu können, ehe die Finanzmarktaufsicht grünes Licht gab. „Da sind wir auf Nadeln gesessen“, gesteht Wimmer.

 

Von Plan A zu Plan Z

Als Gründer komme es darauf an, seine Idee durchzusetzen, Mitarbeiter und Investoren zu finden und einiges auszuprobieren. Wimmer: „Vieles läuft oft anders, als man es sich ausmalt.“ Davon kann auch Brunnhofer ein Lied singen. Sie hält wenig von einem Plan A oder Plan B: „Bei mir hat es auch schon Plan Z gegeben.“ Wenn das Produkt auf dem Markt nicht angenommen werde, sei die „Kopf-durch-die-Wand-Strategie“ falsch.
Überlebenswichtig ist für Gründer die Finanzierung. Im Regierungsprogramm sind Entlastungen bei Steuern und Abgaben für Unternehmer und eine Stärkung des Risikokapitals angekündigt. Wimmer sieht das positiv, wünscht sich aber einfachere Förderzugänge. „Viele Stellen sind vor allem bei digitalen Start-ups skeptisch, deren Geschäftsmodell sie nicht auf Anhieb verstehen.“

Dem Gründungsumfeld stellen sowohl Wimmer als auch Brunnhofer ein positives Zeugnis aus. „Ich war viel in Salzburg, Wien und Deutschland, aber die meiste Hilfe habe ich in Linz bekommen“, sagt Brunnhofer. Wimmer, der sein Büro in der Linzer Tabakfabrik bezogen hat, sieht Oberösterreich auch im internationalen Vergleich gut aufgestellt: „Wir müssen uns auf keinen Fall verstecken.“
Aufholbedarf sehen die beiden oberösterreichischen Firmengründer hingegen bei der Akzeptanz in der Gesellschaft. „Viele warnen dich schon im Vorhinein, was nicht alles schiefgehen kann“, sagt Brunnhofer. Als Gründer brauche man viel Mut, Sturheit – und eine dicke Haut.

Wie zwei oberösterreichische Start-ups ihr Glück versuchen

  • "Im Dunkelgraubereich" sei die Kryptobranche bisher gewesen, was Steuern betrifft, sagt Florian Wimmer. Das will er mit Blockpit ändern. 2017 gründete er mit vier Mitstreitern die Firma in Linz. Herzstück ist eine Software, die automatische Steuererklärungen für Kryptowährungen bereithält. Blockpit hat elf Mitarbeiter und sammelte 2019 2,5 Millionen Euro Kapital von 54 Investoren.
  • 15 Beschäftigte hat Anna Maria Brunnhofer in ihrem Betrieb AMB mit der Marke TrueSize. Die Firma verpasst Kameras eine Software, die Menschen erfasst, vermisst und rekonstruiert. Dadurch könne man Mode exakt an Körper anpassen oder die Arbeitssicherheit zwischen Menschen und Maschinen erhöhen, so Brunnhofer. AMB ist Teil des Inkubators tech2b und verfügt über ein Budget von rund einer Million Euro.
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Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner
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4  Kommentare
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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 17.01.2020 10:40

Zu Beginn hackeln diese "Unternehmer" 100 Stunden pro Woche, versauen den Preis und nehmen anderen die Arbeit weg. Nach kurzer Zeit trotzdem die Pleite und jede Menge Geschädigte bleiben über. Diese Kleinunternehmer richten meist nur Schden an.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 17.01.2020 07:52

Man sollte nicht nur "Musterbetriebe" als Beispiel für Firmengründungen zeigen, die offensichtlich wirklich neue und sinnvolle Bereiche abdecken wollen, sondern einen Querschnitt darüber geben, wer aller neue Firmen gründet. Womöglich gibt's überdurchschnittlich viele Immobilienmakler, Wettbüros, Handy Börsen usw. Und womöglich auch viele Unternehmen im freien Gewerbe, die nur da eine Chance bekommen, aber mehr unter Aufsicht bleiben müssten, um nicht Konkurse, betriebliche oder private zu fördern. Wenn es viele Wirtschaftstreibende gibt, heisst das leider noch lange nicht, dass die alle wirtschaften können.

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tradiwaberl (15.610 Kommentare)
am 17.01.2020 08:38

Vollkommen richtig !!
Der Großteil der über 30.000 gegründeten Firmen ist sicher kein Unternehmen aus dem Tech-Bereich, das irgendein neues Produkt auf den Markt bringt.
Meistens sind es Handwerker, Gastronomen, Dienstleister,... die sich als EPU selbständig machen. DA sollte der Hebel angesetzt werden !!!

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soling (7.432 Kommentare)
am 17.01.2020 08:42

Dieser Artikel ist ein Werbebeitrag der WKOÖ.
Wahlen stehen vor der Tür und die Frau Hummer sollte auch einmal Erfolge vorweisen - da gibt es wenig bis gar keine.

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