Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Saatbau Linz: Mit Computern auf der Jagd nach dem goldenen Maiskorn

Von Josef Lehner, 16. Oktober 2019, 00:04 Uhr

LINZ. Ertrag wurde in 70 Jahren verfünffacht – In Schönering feiern Züchter große Erfolge.

Zehn bis 15 neue Maissorten entwickeln die Züchter der Saatbau Linz pro Jahr. Noch vor 25 Jahren stand das Projekt wegen Erfolglosigkeit vor dem Aus. Engagement der Mitarbeiter und die Digitalisierung brachten den Durchbruch. Sie kann sich mit Konzernen wie Monsanto und Syngenta messen.

"Wir hatten im Jahr 2000 rund 20.000 Zuchtparzellen, mit der neuen Technik schaffen wir 119.000 im Jahr", sagt Robert Taucher, der Leiter der Maiszuchtstation in Schönering. Die Maiskörner dieser verschiedenen Sorten werden von einer satellitengesteuerten Sämaschine zentimetergenau ins Erdreich gelegt. Binnen 300 bis 500 Millisekunden werde zum nächsten Saatgut gewechselt. Wenn im Herbst ein Spezialdrescher die Parzellen aberntet, weiß ein Rechner, wo welche Pflanze steht. Die Erträge und Eigenschaften jedes Kolbens werden ausgewertet, die besten Sorten für Testkreuzungen ausgewählt.

 

Die Testkreuzungen der hoffnungsvollsten Sorten erfolgen in Wintergärten der Saatbau in Chile und Mexiko. Das sei entscheidend, weil in Österreich für die Aussaat bis zum Frühjahr gewartet werden müsste. Während die Digitalisierung es ermöglicht, die Zahl der Versuchssorten zu erhöhen und die Selektion zu beschleunigen, lässt Winteranbau in Südamerika die Entwicklungszeit verkürzen. "Wir können aufgrund des Klimas in Mexiko drei bis vier Generationen in einer Saison anbauen. So haben wir die Entwicklungszeit für eine Sorte auf fünf Jahre halbiert", sagt Taucher.

"Die Konzerne haben Zuchtstationen auf der ganzen Welt. Wir müssen extrem auf Draht sein", sagt Geschäftsführer Karl Fischer.

Es sei eine große Herausforderung, für jede Sorte in mehrjährige Zucht zu investieren. Seit 2003 stellen sich beim Mais immer häufiger Erfolge ein. Saatbau-Mais aus Linz ist heute so erfolgreich, dass er von Bauern in der Bretagne ebenso gekauft werde wie von Großbetrieben in der Ukraine, sagt Fischer: "Wir sehen nun, dass wir auch im Westen wettbewerbsfähig sind." Welche Entwicklungskraft Mais und seine Züchter haben, das machen die Schöneringer heuer auf einem Feld an der Nibelungen-Bundesstraße sichtbar: Um 100 Kilogramm Mais zu ernten, waren 1950 500 m2 nötig, 2018 waren es 93 und 2030 sollten es 67 m2 sein.

Mais ist das ertragreichste Getreide und als Lebens- und Futtermittel unerlässlich für die Menschheit. Er ist auch Rohstoff für die Bioökonomie und Energielieferant. Die Saatbau Linz gehört rund 3200 Bauern, die auf rund 18.000 Hektar die Sorten vermehren, und setzte 2018 mit 450 Beschäftigten 180 Millionen Euro um.

mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

Tabula rasa bei Abschreibungen beschert Lenzing 600 Millionen Verlust

6 Prozent: Anstieg der Arbeitslosigkeit in Oberösterreich am höchsten

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Ortner Real: "Nichts unter den Teppich kehren"

Autor
Josef Lehner
Redakteur Wirtschaft
Josef Lehner

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen