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Regionale Kost vom Gefängnis bis zur Schule

05.Juni 2020

Die Nachfrage nach heimischen Lebensmitteln ist in der Coronakrise gestiegen: Dieses Bewusstsein wollen der Bund und die Länder nutzen. Bis 2025 soll die Beschaffungsquote für regionale und saisonale Lebensmittel in den Küchen der öffentlichen Hand bei 100 Prozent liegen. Die Bioquote soll 2025 30 Prozent erreichen und bis 2030 auf 55 Prozent steigen.

Bei diesem Ziel wollen die Länder die Bundesregierung unterstützen, wie Oberösterreichs Agrarlandesrat Max Hiegelsberger gestern bei einem Pressegespräch in Traunkirchen sagte. Anlass war ein Treffen der Landesagrarreferenten mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Josef Moosbrugger, Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich. Oberösterreich hat im ersten Halbjahr den Vorsitz der Landesagrarreferenten inne. Da den Lebensmitteln, die in öffentlichen Einrichtungen gekauft und verkocht werden, eine Vorbildwirkung zukomme, wollen Bund und Länder vorangehen: In Krankenhäusern, Schulen, Gefängnissen und Pflegeheimen soll der Fokus ab sofort noch stärker auf regionalen und bäuerlichen Lieferanten liegen.

Zugang für Direktvermarkter

Dafür sollen die rechtlichen Voraussetzungen geändert werden, etwa durch angepasste Vergaberichtlinien und kleinere Losgrößen für die Beschaffung. Davon sollen auch die Direktvermarkter profitieren: Sie sollen einen direkten Zugang zur Beschaffung in den öffentlichen Küchen bekommen. "Damit bringen wir mehr Flexibilität in das System", sagte Hiegelsberger. So soll auch eine höhere Wertschöpfung in den Regionen erzielt werden. Köstinger sprach von einer Vorbildwirkung, etwa für Städte, Gemeinden und die Gastronomie. Die Maßnahmen reichen von der Adressierung neuer Lieferanten über regionale Ausschreibungen bis hin zu Workshops bei Küchenleitern. Die Kosten für die Beratungsleistungen wurden bisher vom Bund getragen: Ab 2021 sollen die Bundesländer 40 Prozent übernehmen. Das Programm ist für drei Jahre angelegt.

Geht es nach dem Willen der EU-Kommission, sollen Europas Landwirte zum Schutz der Umwelt den Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbieren. Die Verwendung von Düngemitteln soll um 20 Prozent sinken, der Verkauf von antimikrobiellen Wirkstoffen um die Hälfte: Darunter fallen etwa bestimmte Antibiotika für Nutztiere und Aquakulturen. "Will man den Klimawandel bekämpfen und die regionale Versorgung stärken, sind diese Vorschläge nicht ernst zu nehmen", sagte Moosbrugger. Spritzmittel seien nötig, um die Ernte schadlos zu halten. Ohne Düngemitteleinsatz könne die heimische Produktion nicht gewährleistet werden. (prel)

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