Rabmer-Koller: Weniger Präsidentin, mehr Green-Tech-Aktivistin
LINZ. Ulrike Rabmer-Koller hört als Vize-Chefin der Wirtschaftskammer Österreich auf.
2003 war sie als Quereinsteigerin die erste Frau im Präsidium der Wirtschaftskammer Oberösterreich, in den vergangenen fünf Jahren war sie Stellvertreterin von Christoph Leitl bzw. zuletzt Harald Mahrer auf Bundesebene. Am 25. Juni legt Ulrike Rabmer-Koller ihre Funktionen in der Interessenvertretung der Unternehmen zurück. Bis Ende des Jahres bleibt sie Vizechefin der europäischen Vertretung der Klein- und Mittelbetriebe (SME United).
Schon jetzt konzentriert sie sich wieder voll auf ihr Unternehmen. "Wir haben vielversprechende Produkte im Programm, die ich gerne noch stärker international vermarkten möchte", sagt die Unternehmerin aus Altenberg. "Ich sehe mich als Green-Tech-Aktivistin." Ein Schwerpunkt des Unternehmens mit 110 Mitarbeitern ist neben der Rohrsanierung die Energiegewinnung aus Abwasser. "Abwasser zählt zu alternativen Energieträgern. 12 Prozent des Abwassers können zur Energiegewinnung für Heizen und Kühlen von Häusern gewonnen werden", sagt sie. Umwelttechnologie als Symbol für die Verbindung von Ökologie und Ökonomie werde in der Wiederaufbauphase der Wirtschaft an eminenter Bedeutung gewinnen.
Rabmer-Koller hat in Oberösterreich am Aufbau des Cleantech-Clusters federführend mitgewirkt und davor bei "Frau in der Wirtschaft" dazu beigetragen, dass "Frauen als Unternehmerinnen besser sichtbar werden". Sie selbst war in mehreren Funktionen präsent. Auch als Chefin von SME United, das sie in den vergangenen vier Jahren neu strukturierte und umbenannte. Die Vertretung sitzt nun bei wichtigen EU-Entscheidungen mit am Tisch. Rabmer-Koller selbst hat an der EU-Industriestrategie mitgearbeitet. "Dass wir schon damals beschlossen haben, dass Wertschöpfungsketten in Europa vollständig abgebildet sein müssen und Schlüsseltechnologien nicht ans Ausland verkauft werden dürfen, hat sich jetzt bestätigt", sagt Rabmer-Koller, die auch Chefin des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger war. "Meine Pläne zur Zusammenlegung der Kassen hat die Regierung Kurz umgesetzt", sagt sie nicht ohne Stolz. (dm)
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Schade. Was wurde eigentlich aus ihrem Bruder Joseph "Josi" Rabmer?