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Pfahnl auf Neuland: Erstes Werk außerhalb Österreichs

Von Susanne Dickstein, 07. März 2020, 00:04 Uhr
Pfahnl auf Neuland: Erstes Werk außerhalb Österreichs
Andreas Pfahnl ist die 18. Generation im Familienunternehmen. Bild: sd

PREGARTEN. Für Jahresende plant der Mehl- und Backmittelerzeuger aus Pregarten den Baubeginn einer Fertigung in Russland.

1476 wurde die Mühle der Familie Pfahnl erstmals urkundlich erwähnt. Mittlerweile führt die 18. Generation mit Andreas und Cousin Herbert Pfahnl und hat aus dem Mehl- und Backmittelproduzenten ein hochtechnologisiertes Unternehmen gemacht. Heuer steht ein historischer Schritt an: Ende des Jahres ist Baubeginn für ein Werk in Russland, 150 Kilometer von Moskau entfernt. Es ist die erste Fertigung des Familienunternehmens außerhalb Österreichs.

"Russland ist mit 140 Millionen Verbrauchern ein interessanter Markt. Seit den Russland-Sanktionen hat unsere Wettbewerbsfähigkeit hier gegenüber Mitbewerbern aus der Türkei und den GUS-Staaten gelitten. Deshalb haben wir entschieden, vor Ort zu investieren. Anders wäre es mir lieber gewesen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Pfahnl. Bisher wurden Backmittel ausschließlich in Pregarten erzeugt.

In der ersten Etappe sind Investitionen in Höhe von fünf Millionen Euro vorgesehen. Das Gesamtvolumen beläuft sich auf 20 Millionen Euro. "Wir wollen das mit einem Baukastensystem machen." Auch am Stammsitz in Pregarten sind in den kommenden fünf Jahren Investitionen in Höhe von 15 Millionen Euro geplant. Die Anlagen seien gut ausgelastet: Dank steigender Nachfrage aus dem Exportgeschäft müsse man erweitern. Unter anderem soll ein zweites Mischwerk kommen.

Das Erfolgsgeheimnis

Das Familienunternehmen mit 150 Mitarbeitern wird seinen Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (per Ende Juni) von 65 auf 70 Millionen Euro steigern. Zwei Drittel der Erlöse würden mit Backmitteln, der Rest mit Mehl erwirtschaftet.

Die Pfahnl-Mühle ist die Nummer zwei auf dem heimischen Markt, nach der zur Raiffeisen Niederösterreich-Wien gehörenden GoodMills-Gruppe. Neben Pregarten gehört auch die Polsterer-Mühle in Enzersdorf zum Familienunternehmen: "Wir sitzen dort mitten im Getreide und haben kurze Lieferwege zu unseren Kunden in Ostösterreich", sagt Pfahnl. Dazu gehören Großbäcker wie Anker, Mann, Felber und Ströck.

Ein Grund für den Erfolg sind die Spezialmischungen und -mehle aus Pregarten: Pfahnl ist unter anderem alleiniger Mehllieferant für Soletti und produziert Spezialmischungen für Waffeln von Manner und Spitz. Ein Großauftrag, der jüngst gewonnen werden konnte, stammt von einem Betrieb aus Tschechien, der pro Stunde 80.000 Donuts herstellt. Auch exotische Aufträge werden angenommen: "Wir liefern seit 15 Jahren alle zehn Tage einen Container Mehl auf die Malediven." Der lokale Bäcker beliefere die Fünfsternresorts auf den Inseln.

"Wir haben die Marktumbrüche nach dem EU-Betritt genützt und uns an den großen Betrieben orientiert", sagt Pfahnl rückblickend. Heute ließen die Konsumenten nur noch 15 Prozent des Brotumsatzes direkt bei Bäckern. Der überwiegende Teil werde in den Supermärkten gekauft. Besonders stolz ist Pfahnl deshalb auf eine nachhaltige Kooperation mit einem anderen Mühlviertler Familienunternehmen: "Wir liefern seit 130 Jahren Mehl an Honeder."

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Autorin
Susanne Dickstein
Chefredakteurin
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1  Kommentar
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barzahler (7.595 Kommentare)
am 07.03.2020 13:43

Abgesehen vom unschönen Streit mit Backaldrin ist es zu begrüssen, wenn ein weiteres Mittelstandsunternehmen sich nach Russland traut. Vor Ort zu produzieren hat sicher auch Vorteile - sieht man z.B. an den asiatischen Autoproduzenten, die sich vermehrt in Europa ansiedeln um den Geschmack eines ganz fernen Unternehmens abzustreifen.

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